Robert Downey Jr. ist „Chaplin“ auf Arte
Mit einem Starensemble huldigt Regisseur Sir Richard Attenborough einer Schauspieler-Legende und inszeniert große Filmgeschichte.
Es wäre ein Genuss, den großen Charlie Chaplin heute noch als Kommentator unserer krisengebeutelten Gegenwart zu beobachten. Galt der in London geborene Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Komiker doch zeit seines Lebens als feinsinniger Querulant mit politischem Biss und einem guten Gespür für die Ungerechtigkeit. So zählt etwa sein ikonischer Film „Der große Diktator“ bis heute zu den wichtigsten satirischen Auseinandersetzungen mit Faschismus, Militarismus und Adolf Hitler, und seine Rolle des Tramps, des liebenswerten, leidenden Arbeiters, ist bis heute unübertroffen. So lustig seine Kunst auch war, hatte Chaplin jedoch ein bewegendes und von extremen Ausschlägen gezeichnetes Leben, das Sir Richard Attenborough („Gandhi“) 1992 in dem Biopic „Chaplin“ mit einer Starbensemble zu erzählen wusste.
Der 80-jährige Chaplin (Robert Downey Jr.) sitzt mit dem Verleger George Hayden (Anthony Hopkins) über seiner Autobiografie, während Hayden auffällt, dass eine Ungenauigkeit der nächsten folgt, und so beginnt Chaplin, nochmal chronologisch sein Leben zu erzählen: von der Kindheit in Armut, dem alkoholkranken Vater, den ersten Bühnenerfahrungen mit gerade mal fünf Jahren bis zu der großen Hollywood-Karriere, der ersten Million und einer eigenen Filmgesellschaft. Und mittendrin politische Verwerfungen, ein Konflikt mit dem späteren FBI-Chef J. Edgar Hoover (Kevin Dunn), eine Einreiseverweigerung in die USA sowie etlichen Affären und Ehen. Neben Robert Downey Jr. und Anthony Hopkins versammeln sich Starschauspieler:innen wie etwa Dan Aykroyd, Kevin Kline, James Woods, Diane Lane, um dem ikonischen Komiker die Ehre zu erweisen, und dass Chaplins Tochter Geraldine ihre eigene Oma spielt, rundet das Biopic liebevoll ab.