Rudi Hurzlmeier: Kunst-Urlaub im Buchheim Museum am Starnberger See
Wenn der Münchner Zeichner zu Stift oder Pinsel greift, gibt es immer was zu lachen, ob derb oder hintersinnig. Hurzlmeier wirkt!
Wer sich noch bis bis 25. September die Ausstellung „Das weite Feld der Unvernunft“ mit Werken des bekannten Münchner Cartoonisten und Komischen Künstlers Rudi Hurzlmeier ansehen will, den und die erwartet im Buchheim Museum der Phantasie in Bernried am Starnberger See dieser Ausblick. Nur knapp 40 Zugminuten von München entfernt, scheint der ersehnte Sommerurlaub erreicht, und dafür muss keine und keiner in den Süden fliegen. Der Steg des Museums schwebt zwölf Meter über dem türkisfarbenen Starnberger See, und am besten ist er nach oder vor dem Besuch der spannenden Schau zu genießen.
Rudi Hurzlmeier: Einer der ganz großen Meister der Komischen Kunst
Wer regelmäßig das Satiremagazin Titanic liest, der weiß: Rudi Hurzlmeier zeichnet seit 1985 für das Blatt, und auch für Eulenspiegel, Bunte, Penthouse, P.M. Magazin, Gong, HÖRZU, Frankfurter Allgemeine Zeitung und Süddeutsche Zeitung. Da ihm das nicht genug schien, ist der umtriebige Zeichner auch noch Illustrator, für Bücher von Truman Capote, Robert Gernhardt, Thomas Gsella oder und Elke Heidenreich. Und wer den großen Literatur-Bären Harry Rowohlt dazu bringt, für seine Tierbücher Zweizeiler zu den Bildern zu reimen, der hat es sowieso drauf.
Hurzlmeier malt auch noch: Landschafts- und Genremalerei, die ein wenig an die Münchner Schule des 19. Jahrhunderts erinnert und schick surreal ist in ihren Pointen. Die Werkschau im Buchheim Museum widmet sich beidem, dem malerischen und dem zeichnerischen Werk.
Rudi Hurzlmeier (*1952) arbeitete unter anderem als Dekorateur, Krankenpfleger, Hotelbus-Koch, Film-Kulissenbauer, Antiquitätenhändler und als Gagwriter. Weil das absolut nicht komisch genug war, brachte er sich selber die Kunst der Komische Künste bei und zeichnete ab 1980 erste Cartoons, anfangs für die Münchner Stadtzeitung. Da ihm auch die Veröffentlichungen in anderen Zeitungen und Zeitschriften nicht reichten, machte Hurzlmeier auch über vierzig Bücher und Kataloge und mehr als hundert Ausstellungen im In- und Ausland. Auch als Dozent war Hurzlmeier tätig: 2008 und 2010 leitete er die Sommerakademie der Komischen Kunst in Kassel. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem deutschen Karikaturenpreis, 2013 den Sondermann-Preis für Komische Kunst, 2015 den Göttinger Elch und 2020 den Ernst-Hofrichter-Preis.
Hurzlmeiers erklärtes Ziel ist ein Hauses der Komischen Kunst. Dafür engagiert er sich in der Initiative Forum Humor und Komische Kunst e. V.