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Abschaffung der Rundfunkgebühren in Frankreich: Sender streiken

Französische Flagge

Nur Musik im Radio, nichts Neues im Fernsehen: Aus Protest gegen die Abschaffung der Rundfunkbeiträge streiken die französischen Medien.

  • Präsident Emmanuel Macron will die Rundfunkgebühren in Frankreich abschaffen.
  • Aus Protest dagegen haben die öffentlich-rechtlichen Sender in Radio und Fernsehen zu streiken begonnen.
  • Im Radio läuft aktuell nur Musik, das Fernsehen zeigt nur Wiederholungen.

In Deutschland gibt es immer wieder Debatten darüber, ob die obligatorischen Rundfunkbeiträge gerechtfertigt sind. Doch die Bundesrepublik ist nicht das einzige Land, in dem diese Diskussion geführt wird. In Frankreich hat Präsident Macron einen drastischen Schritt angekündigt: Er will die Rundfunkgebühren komplett abschaffen, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Foto: Presidencia de la República Mexicana, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Wie der „Spiegel“ berichtet, betragen diese in Frankreich 138 Euro und müssen nur von Haushalten bezahlt werden, die einen Fernseher besitzen. Das ist anders als in Deutschland, wo auch Haushalte ohne Fernseher von der Regelung betroffen sind. Macron hat schon vor Jahren angekündigt, die Beiträge abschaffen zu wollen. Die Sender sollen stattdessen aus der allgemeinen Staatskasse finanziert werden, so das Versprechen.

Doch die französischen Sender sind mit der Abschaffung nicht einverstanden. Sie fürchten ein verkümmern der Kulturlandschaft und ein Erstarken des privaten Mediensektors. Auch der französisch-deutsche Sender Arte wäre von der Regelung betroffen. Infolgedessen haben heute, am 28. Juni, die französischen Radio- und Fernsehsender gestreikt. Während Radiostationen nur Musik senden, laufen im Fernsehen keine neuen Sendungen, sondern nur Wiederholungen. Auch Webangebote, wie etwa das Webportal des Nachrichtensenders France Info, werden nicht geupdatet.

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