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Sarah And Julian – Birthmarks

Auf Werbeclip-Potenzial getrimmte Unplugged-Song: Mit dem Debütalbum „Birthmarks“ von Sarah And Julian sind wir hart ins Gericht gegangen …

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Carsten Schrader, Philipp Kressmann und Mitja Steffens von der kulturnews. Und ein Gast: Jörg Heiser, der seit 25 Jahren über Musik schreibt und aktuell bei Fundus/Philo Fine Arts das Buch „Doppelleben. Kunst und Popmusik“ veröffentlicht hat.

Jörg: Musikerduo, Teil 2. Starbucksfilialen-Mainstreaming saß mit am Mischpult, um Unplugged-Songs auf Werbeclip-Potential zu trimmen (Versicherungen? Parship?). Dabei sind sie handwerklich fein gewirkt vom Geschwisterpaar aus dem Süddeutschen. Verzweifeln könnte man aber am Unisono-Intonieren von Texten, die Zwiesprache oder das Geschwistersein gar nicht erkennbar als Energiequelle nutzen. Sondern lieber brav nebeneinander her „I“ und „You“ singen. Das Einzige was mich das stellenweise ertragen lässt ist der Einsatz einer singenden Säge auf „Monster“.

Carsten: Super, dem habe ich absolut nichts hinzuzufügen. Und ich frage mich weiterhin, warum Tocotronic die mit auf Tour genommen haben. Hast du da eine Antwort, Philipp?

Philipp: Da waren sie wohl auf dem Pfad der Dämmerung. Ich kann denen leider auch nicht viel abgewinnen. Nach den ersten zwei Songs bin ich fast eingeschlafen. Dann kam aber ein wenig Fahrt auf. Das Duo ist immer dann am stärksten, wenn es sich von seinem akustischem Indiefolk-Muster trennt. Mit „Elephants“ ist sogar ein kleiner Hit gelungen.

Mitja: Warmherzig, entspannt, schön. Ich kann denen gar nichts Böses. Ermüdend ist das Album höchstens auf voller Länge. Kann auch gern im kleinen Szenecafe laufen, nicht nur bei Starbucks.

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