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Seesaw

Das Hanauer Alternative-Rock-Quartett Seesaw steht kurz vor der Veröffentlichung seiner ersten CD. Das city.mag sprach mit Schlagzeuger (und Songschreiber) Oliver Reich und Bassist Christian Horn.

city.mag: Die Songs auf eurer CD klingen erstaunlich souverän und endgültig; wie lange hat das Material reifen dürfen?

Oliver Reich: Unterschiedlich. Es gibt schon einige ältere Titel, aber ein großer Teil der Songs ist wirklich erst kurz vor den Aufnahmen entstanden.

city.mag: Das „souverän“ bezieht sich auch darauf, daß Ihr ein gutes Gefühl für Spannungsbögen habt – gerade auch bei den langsamen Titeln.

Reich: Wir hatten tatsächlich Panik davor, so eine 08/15-Rockplatte zu machen, die einen Up-Tempo-Song nach dem andern durchbrettert, ohne daß so was wie eine eigene Handschrift oder Atmosphäre erkennbar ist. Viele schnelle Songs sind auch wieder gestrichen, andere sind bewußt ein bißchen gebremst worden.

city.mag: Ihr bezeichnet eure Musik selbstbewußt als Alternative-Rock, obwohl dieses Genre etwas in die Jahre gekommen ist. Kommt die Rettung aus Hanau?

Reich (lacht): So pathetisch würden wir das nicht ausdrücken. Wir sind uns aber im Klaren darüber, daß wir absolut nichts Neues machen aber das war auch nie unsere Absicht.

Christian Horn: Wir kommen ursprünglich aus der Punk-Ecke, haben aber auf diese NO/FX-Kids auf unseren Konzerten absolut keine Lust mehr. Wahrscheinlich ist die Platte deswegen etwas ruhiger geworden …

Reich: Entscheidend ist, daß wir mit dem Ergebnis absolut zufrieden sind.

city.mag: Wie ist die Zusammenarbeit mit den Producern O.L.A.F. Opal/Mario Thaler (Notwist, Miles, Readymade) zustande gekommen?

Reich: Die beiden gehören seit langem zu meinen persönlichen Favoriten. Als unser Label uns gesagt hat, zu welchen Produzenten Kontakte bestehen und wir die beiden auf der Liste entdeckt haben, war die Wahl klar.

Horn: Wenn man die Chance hat, als unbekannte Band mit in dieser Sparte Musik in Deutschland doch sehr prominenten Produzenten zu arbeiten, sagt man natürlich nicht nein, weil die ja auch nicht für Zweimarkfuffzich zu haben sind.

city.mag: Und?

Reich: Es war eine sehr produktive und unkomplizierte Zusammenarbeit, obwohl …

Horn: Die beiden waren anfangs etwas konsterniert ob des ruppigen Umgangstons in der Band.

Reich: Mario Thaler dachte, die Band löst sich gerade auf.

Horn: Für uns ein ganz normales Gespräch. Wir kennen uns schon seit der Schule und dann man weiß eben, was solche Schmähungen zu bedeuten haben, auch wenn Außenstehende damit ihre Probleme haben.

Interview: Stefan Lutterbüse

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