Elfen und Trolle
Mit „Odin’s Raven Magic“ lassen Sigur Rós ein Gedicht aus dem 14. Jahrhundert wieder auferstehen.
Seit Jahren produzieren Sigur Rós nur noch negative Schlagzeilen: Drummer Orri Páll Dyrason hat die Band 2018 nach Missbrauchsvorwürfen verlassen, zudem gibt es viele ungeklärte Fragen zwischen der Band und den isländischen Steuerbehörden.
Letzteres könnte auch der Grund sein, warum nur zwei Monate nach dem neuen Soloalbum von Sänger Jónsi wie aus dem Nichts eine Sigur-Rós-Veröffentlichung auftaucht: „Odin’s Raven Magic“ bietet kein neues Material, sondern eine im Jahr 2002 mit Chor und Sinfonieorchester aufgenommene Vertonung eines Gedichts aus dem 14. Jahrhundert, an der mit Steindór Andersen auch ein Kantor für traditionelle epische Erzählungen mitgewirkt hat. Egal, auch mit fadem Beigeschmack tut es gut, endlich wieder in diese wunderbar kitschige Welt der Elfen und Trolle abzutauchen.