Silly – Ritchie Barton über die 40-Jahre-Jubiläums-Tour
Wie die Ost-Berliner Band ihr 40-jähriges Bandjubiläum feiert.
Ritchie, auf eurer Tour zum 40-jährigen Jubiläum von Silly spielt ihr zehn Shows, bei denen jeweils ein anderes Album im Fokus steht. Dabei bleibt ihr aber nicht in der Chronologie. Was hat bei der Zuordnung von Stadt und Platte den Ausschlag gegeben?
Ritchie Barton: Die Idee, die Konzerte in chronologischer Reihenfolge stattfinden zu lassen, war nach kurzer Überlegung schnell vom Tisch. Wir fanden es attraktiver, bestimmte Alben in bestimmten Städten aufzuführen. Manche Platten und Städte gehören einfach zusammen, so wie „Mont Klamott“ und Berlin oder „Februar“ und Leipzig.
Ihr werdet auf der Tour auch Stücke spielen, die ihr nie zuvor gespielt habt. Gibt es einen Song, bei dem ihr ganz besonders nervös seid?
Barton: Das wird mit Sicherheit „Asyl im Paradies“ sein. Den haben wir zwar schon früher gespielt, aber der Song verbindet sich im besonderen Maße mit Tamaras und unserem Schicksal. Wir haben uns dafür eine spezielle musikalische Umsetzung überlegt, und das wird wohl ein sehr emotionaler, nicht ganz leichter Moment im Programm sein.
Bei einer Karriere von über 40 Jahren gibt es doch bestimmt auch Stücke, die man am liebsten ganz unauffällig unter den Teppich kehren würde.
Barton: Ehrlich gesagt wenig. Selbst wenn man manche Stücke heute vielleicht so nicht mehr machen würde, haben wir uns ja mal ganz bewusst für sie entschieden. Da gibt es nichts, wofür man heute den Kopf einziehen müsste. Am schwierigsten ist für uns vielleicht der Umgang mit dem Album „Tanzt keiner Boogie“, weil wir nicht bei dessen Entstehung dabei waren.
Wie kam es zu der Entscheidung, nach dem Ausstieg von Anna Loos mit Julia Neigel und AnNa R gleich zwei Sängerinnen für die Jubiläumstour zu engagieren?
Barton: Als wir uns überlegen mussten, was und wie wir im folgenden Jahr weitermachen werden, fiel uns unser Projekt „Silly & Gäste“ von 2005 wieder ein. Das Konzept beinhaltete auch mehrere Sänger, und AnNa R hat uns zu dieser Zeit schon bei drei Konzerten unterstützt. Da lag es nahe, diesen Faden wieder aufzunehmen. Und Uwe schlug Julia als zweite Sängerin vor. Er traf sie bei Konzerten mit Dieter Birr, wo er gelegentlich als Gastgitarrist dabei ist.