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Simen Mitlid: Die Single „Leon T.“ gedenkt eines russischen Revolutionärs

Der norwegische Musiker bringt im April eine neue EP heraus. Die zweite Single ist seinem Urgroßvater gewidmet – und Leo Trotzki.

In letzter Zeit hat Simen Mitlid eher für andere Künstler:innen produziert bzw. ist als Teil von Kollektiven wie Benedikt in Erscheinung getreten. Doch für 2022 konzentriert sich der Norweger wieder auf seine Solokarriere. Er hat für dieses Jahr gleich zwei EPs angekündigt. Die erste von beiden, die „Social“ heißen wird, erscheint am 1. April; die zweite ist für den Herbst geplant.

Mit der zweiten Single aus „Social“ gibt Simen Mitlid einen Vorgeschmack auf die EP. Der Song heißt „Leon T.“ und bezieht sich auf eine historische Figur: Niemand Geringeren als den sowjetischen Revolutionär Leo Trotzki, der von Stalin erst vertrieben und später in seinem Auftrag ermordet wurde.

„Mein Urgroßvater hat im Oslo der 1930er-Jahre für einen Verlag von Arbeiterbewegungs-Büchern gearbeitet“, erzählt Simen. „Zu dieser Zeit war auch Leo Trotzki im Exil in Norwegen und hat versucht, politisches Asyl zu bekommen. Mein Urgroßvater hat also geholfen, Trotzkis Bücher in Norwegen zu veröffentlichen, und hat eine Ausgabe mit Grußnachricht bekommen. Er hat sie sein Leben lang wie einen Schatz aufbewahrt, aber genau vor seinem Tod hat er sie verloren. Der Track ist also eine Hommage an das verlorene Buch und die Trauer meines Urgroßvaters.“

Für „Leon T.“ hat Simen Mitlid mit einer kompletten Band gearbeitet, was seinem Sound eine ganz neue Dimension verleiht. Sein angestammter Indiefolk klingt eher nach Rock, es gibt ein prominentes Schlagzeug und psychedelische Effekte.

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