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Slay Queen: futurebae im Interview zu „BLA (Berlin Love Affair)“

futurebae
futurebae (Rachel Israela)

Was Lina alias futurebae so auf TikTok treibt, versteht die eigene Familie nicht immer. 16-jährige Mädchen hingegen beenden für sie ihre Beziehungen.

Lina, nach Jahren der Untergrund-Hits und EPs steht nun dein Debütalbum „BLA (Berlin Love Affair)“ an. Wie verhält sich die Platte zu den letzten drei Jahren?

Lina: Für mich waren die letzten Jahre von Unsicherheit geprägt. Darf ich überhaupt Musikerin sein, ohne je eine musikalische Ausbildung gemacht zu haben? Und dieses Album ist die Antwort: Ja, ich darf! Es ist in mir drin, und ich kann nicht anders – ansonsten wäre ich für ewig unglücklich gewesen.

Das klingt, als wäre schon in deiner Kindheit klar gewesen: Die muss auf die Bühne!

Lina: Gar nicht. Ich war ein eher introvertiertes Kind, habe viel mit mir selber gespielt. Aber mein Papa hat immer Musik gemacht, und wenn ich mit meinen Schwestern bei seinen Dorfkaschemmen-Konzerten dabei sein durfte, fand ich das immer mega geil. Ist aber nicht so, dass ich dadurch riesiger Irish-Folk-Fan geworden wäre. (lacht)

Du pflegst auch eher eine atzige Popstar-Attitüde und spielst mit gegenwärtiger Sprache und Anglizismen. Versteht das der Irish-Folk-Papa? Oder musst du älteren Familienmitgliedern manchmal deine Kunst erklären?

Lina: (lacht) Voll, aber nicht nur der Familie. Neulich hab’ ich ein TikTok gemacht, und der erste Kommentar war: „Was ist FOMO?“. Meine Schwestern sind immer ein gutes Regulativ, dass ich nicht nur noch in Codes aus meiner Bubble rede.

Auf dem Album hast du den Song „sLay QuEen*“. Warst du traurig, als es Slay nicht in die Top drei der Jugendwörter 2023 geschafft hat?

Lina: Schon. Bershka hat sogar T-Shirts mit einem „Slay“-Print verkauft. Ey, alle 16-jährigen Mädels gehen da für neun Euro shoppen. Wo steht NPC auf ’nem Shirt? Nirgendwo! Frechheit. (lacht)

Und du sprichst dann mit den 16-jährigen Mädels? Immerhin steckt in deiner Musik viel empowerndes Potenzial für genau diese Gruppe.

Lina: Ich hab’ mal bei einem kleinen Festival gespielt – und das war richtig scheiße. Trotzdem sind dann zwei Mädels auf mich zugekommen und waren so: Wir sind extra nur für dich hierhergefahren, und wegen „Immer Sommer“ habe ich mit meinem Freund schlussgemacht. Das werde ich nie vergessen.

 

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