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Smith & Mighty

Neben Massive Attack, Portishead und Tricky sorgte das Produzentenduo Smith & Mighty mit dem Album „Big world, small World“ für den weltweiten Triumpf der Bristoler Düster-Beats. citymag sprach mit Rob Smith und Ray Mighty über ihr überraschend sommerliches Album „Life is …“ und das vermeintliche Ende eines Trends.

citymag: Auf eurer neuen Platte klingt ihr optimistischer als je zuvor. Ist das Leben für euch momentan so sonnig?

Rob Smith: „Big world, small world“ war zwar nicht pessimistisch, aber doch nachdenklich und voller Zweifel. Doch wir sind älter geworden und können jetzt relaxt zurückschauen. Dieses Stadium erreicht zu haben gibt uns eine Menge Energie – und die hört man „Life is …“ wohl an.

citymag: Das Album klingt mehr nach Reggae und Dub. Also stimmt es, dass Drum & Bass tot ist?

Ray Mighty: Die Zeitungen schreiben das, aber dieses ganze Gerede ist Müll. Es gibt viele Leute, die noch Drum & Bass hören wollen. Wenn wir unsere Auftritte haben, sind die Clubs voll. Da spielen wir auch die klassischen Drum&Bass-Sachen. Die Zeitungen aber brauchen immer etwas Neues; jetzt erklären sie eben 2Step zum neuen Trend.

Smith: Der Bass ist uns noch immer wichtig, das hörst du auf dem Album auch. Wir wollen uns nur nicht wiederholen, sondern neue Kombinationen erforschen.

citymag: Alle euren Sängerinnen und Sänger kommen aus Bristol. Was ist so Besonderes an der Stadt?

Mighty: Bristol hat eine lange Punk- und Reggae-Tradition. Viele Jamaikaner leben hier. Wahrscheinlich gab es deswegen nie eine Scheu davor, mit verschiedenen Stilen zu experimentieren. Und da die Leute wissen, dass wir Produzenten sind, werden uns immer wieder Sänger vorgestellt.

citymag: Nervt es nicht manchmal, ständig von vermeintlichen Nachwuchstalenten angesprochen zu werden?

Smith: Überhaupt nicht! Das ist uns sehr wichtig. Wir wollen auch jedem ein Feedback geben. Nach der letzten Tour hatte ich allerdings eine ganze Tasche voller Tapes, die ich nicht mehr zuordnen konnte. Also mache ich mir jetzt immer kleine Zettel. Da stehen dann so Sachen drauf wie: „von dem mit der Brille, aus Köln“.

Interview: Carsten Schrader

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