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Sofia Coppolas neue Serie „The Custom of the Country“ gestrichen

Regisseurin Sofia Coppola
Sofia Coppola bei den internationalen Filmfestspielen von Cannes 2014. (Foto: Georges Biard. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)

Die Protagonistin der Serie „The Custom of the Country" von Sofia Coppola war den Produzenten der Serie nicht sympathisch genug. Nun wird die ganze Serie auf Eis gelegt.  

Sofia Coppola sollte den klassischen Roman „The Custom of the Country“ von Edith Wharton für Apple TV + filmisch darstellen. Doch der Streamingdienst empfand die weibliche Hauptfigur als nicht sympathisch genug, weshalb die Serie gestrichen wurde. Sofia Coppola hat sich über das Aus ihrer neuen Serie in einem Interview mit der New York Times geäußert.

Darum sollte es in „The Custom of the Country“ gehen

Die Geschichte des Romans erzählt vom zwanghaften Aufstieg der Undine Spragg in der New Yorker High Society. Es wird eine junge Frau beschrieben, jung, unerfahren und dadurch beeinflussbar, auf der Suche nach einer eigenen Identität. Sie probiert verschiedene Persönlichkeiten an wie Kleider und versucht, über alle Wege ihr Ziel der High Society zu erreichen. Grenzen werden ihr nicht gesetzt, wodurch sie kalt und undankbar wirkt. Dabei ist die Protagonistin nur das Ergebnis des im Buch beschriebenen Systems: Nicht ohne Grund betitelt Sofia Coppola die Figur Undine Spragg als ihre liebste Antiheldin.

Sofia Coppola über Sexismus in der Entertainment-Branche

Eine unsympathisch wirkende weibliche Hauptfigur reicht der Streamingplattform als Grund, die geplante Serie einzustellen. Ob das bei einer männlichen, unsympathischen Hauptfigur genau so wäre? Sofia Coppola hat sich bereits in einem Interview in der New York Times gegenüber dem Thema der geschlechtsspezifischen Ungleichheit in der Branche geöffnet, im Kontext ihrer Arbeit am Film „Priscilla“. „The people in charge of giving money are usually straight men, still”, sagt sie dort und beschreibt den immer noch andauernden Kampf, den Frauen in der Branche kämpfen müssen.

Die „Lost in Translation“-Regisseurin hat schon viele Filme mit weiblichen Hauptfiguren gedreht, darunter auch die beiden von Mädchenkollektiven handelnde Filme „The Virgin Suicide“ und „Die Verführten“.

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