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„Softies“: Für diese Serie muss man RTL+ loben

Die Dramedy-Serie „Softies“ kann ab sofort bei RTL+ gestreamt werden.
Oskar Redfern als Joshi, Samir Salim in der Rolle des Hassan und Damian Hardung als Marvin. Die Dramedy-Serie „Softies“ kann ab sofort bei RTL+ gestreamt werden. (Foto: RTL / Christoph Assmann)

Damian Hardung geht zum Nachwuchs. Der Serienstar ist jetzt in einer Serie des Storytellers-Nachwuchswettbewerbs über die Befindlichkeiten junger Männer zu sehen: „Softies“ kann ab sofort bei RTL+ gestreamt werden.

„Die Zwanziger sind eine harte Zeit, aber glaub mir: Es wird besser!“ Marvin kriegt bei seiner Freundin Linda keinen mehr hoch, der verunsicherte Hassan schaut sich seltsame Video-Podcasts zum idealen Männerbild an, und Joshi ersäuft seine überspielte Einsamkeit in Alkohol und wirft auch sonst noch fleißig Drogen ein. Die Serie „Softies“ , mit deren Script Jonathan Westphal, Yves Guillaume den  Storytellers-Nachwuchspreis gewonnen haben, kann jetzt bei RTL+ gestreamt werden.

„Softies“ ist alles andere als Comedy, dafür ist die Geschichte viel zu ernst. Die drei Jungs leiden, und das steht im Zentrum der kurzen Serie. Jonathan Westphal und Yves Guillaume haben ihren Helden komplexe Charaktere geschrieben, und Samir Salim („Viktor bringt‘s“) als verunsicherter junger Mann, der seine Schüchternheit ernsthaft angeht, spielt diese Unsicherheit von Hassan, die nie in gefakte Taffheit umschlägt, großartig. Oskar Redfern („Meme Girls“) als Joshi hat ebenfalls eine Vergangenheit, die nach zwei gesichteten Folgen noch nicht ganz sichtber wird. Redfern hält die latente Oberflächlichkeit seiner Figur, die behauptet ist, geschickt als brüchige Maske aufrecht. Er kann nicht nicht Nähe zulassen und trickst herum, lügt, wenn er sich bei der aktuellen Freundin wegen seines Benehmens entschuldigt, und täuscht Geschäftigkeit an der Uni vor, um nicht mehr mit ihr zusamensein zu müssen. Damian Hardung kennt jeder, ob von „How to sell Drugs online (fast)“, aus der möchtegerncoolen Vampirserie „Love Sucks“ oder der Nachkriegsprovinszerie „Unsere wunderbaren Jahre“. Meist spielt Hardung den bei Frauen erfolgreichen Schönling, zum Klischee wurde er in dieser Rolle in der weltweit erfolgreichen Prime-Video-Serie „Maxton Hall“. Vielleicht hat er das ja selbst längst gemerkt, denn mit „Softies“ konterkariert er dieses Klische gründlich, ja, man muss sogar sagen, dass seine Rolle hier ganz bewusst mit Hardungs diesbezüglichem Image spielt. Seine Figur Marvin ist latent depressiv, vielleicht leidet er auch wirklich an einem körperlichen Gebrechen, oder er bildet es sich nur ein. Sein zu Beginn der Serie gravierendes Problem aber ist, dass er im Bett keinen hoch kriegt. Erst als Joshi ihm von Sex auf Viagra als Lifestyle-Erlebnis vorschwärmt und er – ohne sich deshalb gleich outen zu müssen – von Joshi ein paar Pillen geben lassen kann, stimmt es wieder im Bett. Doch dann kommt ein vermeintlicher Hörsturz – so zumindest Marvins Selbstdiagnose über das Handy. Überhaupt das mobile Endgerät, ständig kommt es zum Einsatz: Die KI muss eine Mail an die Angebetete texten, der Ratgeber-Podcast kommt wahlweise vom Handy oder vom Tischrechner, und wenn die Freundin nervt, wird der Chat mit ihr einfach stummgestellt. Die Serie „Softies“ liefert ohne jegliche Belehrung eine unterhaltsame Geschichte dreier Männer in den Zwanzigern, die „normal“ daherkommen, die Kamera hält vor allem dann drauf und geht ganz nah ran, wenn die Jungs alleine sind und ihnen ihre Probleme ins Gesicht geschrieben steht. „Normal“ ist fast immer eine Täuschung, das gibt es nämlich gar nicht, und das zeigt die Serie hervorragend. RTL+ hat mit seinem Nachwuchsförderprojekt „Storytellers“ zum drittel Mal Serien junger Filmschaffender gefördert. In diesem Fall war das ein voller Erfolg.

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