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Soulwax: Essential

Zum Putzen? Zum Tanzen? Bei „Essential“ von Soulwax waren wir uneins.

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Siegfried Bendix, Carsten Schrader und Mitja Steffens von der kulturnews. Und als Gast: Herr D. K. alias Henning von Hertel, der uns mit seiner Debütsingle „Zwischen uns“ verzaubert und seine von Kristian Kühl produzierte Debüt-EP für September angekündigt hat.

Herr D.K.: Soulwax kannte ich bisher nur vom Namen (peinlich!), hier also meine Amateur-Sicht: Ich mag elektronische Musik, zu der man tanzen kann und in der trotzdem viel passiert. Ergo: Super!

Siegfried: Ich finde es hübsch, wie dieser Ansager am Anfang in die Platte einführt und die Autorenschaft von Soulwax betont, und sich dann so ein Radio-Senderwechsel-Rauschen zu einem Beat formiert, so als wollte das Duo augenzwinkernd auf ihren eigenen Anachronismus hinweisen. Essenziell sind Soulwax für mich nämlich eher in ihrer Funktion als pophistorische Enzyklopäden unter dem Namen 2manydjs. Wenn man sich nicht daran stört, dass die Band fast noch genauso klingt wie zu ihrer Hochzeit in den mittleren Nullerjahren, kann man an einigen Tracks durchaus seinen Spaß haben.

Carsten: Mir geht es ähnlich. Nett, aber wann soll ich das hören? Schon wieder eine Platte zum Putzen? Fragen wir doch mal unsere Partynudel, ob sie die beiden Belgier im Club abnicken würde. Na, Mitja?

Mitja: Naja, als essenziell für den Club – wie es nicht nur der Platten-, sondern auch jeder Songtitel verspricht – sehe ich das aktuell nicht. Ihre „Close to Paradise”-EP vor ein paar Monaten fand ich spannender. Aber natürlich mäkelt man hier auf sehr hohem Niveau. Clubtaugliche Sounds sind schon dabei!

 

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