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Squid erzählen ihre Geschichte mit „Narrator“ weiter

Squid
(Foto: Holly Whitaker)

Die britische Band veröffentlicht heute nicht nur eine neue Single samt Video, sondern kündigt auch ihr Debütalbum „Bright green Field“ an.

Es ist ein Tag der ersten Male für Squid. Obwohl die Band aus Brighton schon länger EPs und Songs veröffentlicht – wie etwa „Broadcaster“ im letzten Jahr – und ihr Postpunk schon viele Ohren hellhörig gemacht hat, fehlt bislang ein Album. Doch heute kündigen Squid den Release ihrer ersten Platte „Bright green Field“ an und teilen mit „Narrator“ zugleich die erste Single. Zu allem Überfluss aber gibt es dazu gleich das erste offizielle Video der Band. Schaut euch den Clip hier an:

Der neue Song ist ein fast achtminütiger Brecher, der relativ funkig beginnt und sich dann zu einem kakophonischen Breakdown steigert. „Inspiriert ist ,Narrator’ von dem Film Long Day’s Journey Into Night von 2019“, so die Band. „Der Song handelt von einem Mann, der zunehmend nicht mehr zwischen Erinnerung, Traum und Wirklichkeit unterscheiden kann, und es geht darum, wie man seine Erinnerungen an andere Menschen häufig so verformt, dass das eigene Ego dadurch gestärkt wird.“

Squid: Stärke durch Zusammenarbeit

Neben der Band selbst ist darauf auch die Sängerin Martha Skye Murphy zu hören, die ebenfalls am Schreibprozess teilgenommen hat, wie Drummer, Sänger und Texter Oliver Judge erzählt. „Unsere Gastsängerin Martha Skye Murphy hat dabei betont, dass so ein unzuverlässiger Erzähler häufig ein Mann ist, der Frauen als unterwürfige Charaktere in seiner Geschichte darstellen will. Nach einigen Diskussionen hatte sie dann die Idee, den Part der Frau zu spielen, die aus der dominierenden Erzählung des Mannes auszubrechen versucht. Für mich war’s das erste Mal, dass ich einen Songtext zusammen mit jemand anderem verfasst habe, und dadurch konnte ich auch eine Schreibblockade endlich überwinden.“

Ein wirklich kollaboratives Projekt also – das gilt auch für das Video. Bei dem hat Felix Geen Regie geführt, es zeigt die Band in einer digitalen Landschaft, die immer mehr zerfällt. „ Ich finde oft, dass dieser ,Blick hinter den Vorhang des Digitalen‘ beim 3D-Designen spannender ist als das fertige Produkt, weil so auch der Prozess und eine Autorschaft erkennbar werden“, erzählt der Regisseur. „Als ich gebeten wurde, eine Idee für Squids ,Narrator‘-Single einzureichen, da dachte ich sofort, dass dieses Thema perfekt passen könnte. Nachdem ich dann mit der Band gesprochen hatte, lag auf der Hand, dass wir ästhetisch und kreativ auf derselben Wellenlänge sind, und der ganze Arbeitsprozess lief danach auch absolut rund bis zum Schluss.“

Urbane Dystopien

Den von „Narrator“ vorgezeichneten Weg will die Band auch auf ihrem Debütalbum weitergehen. Der Titel führt dabei ein wenig in die Irre. Denn auch wenn imaginäre Landschaften im Fokus stehen, sind es eher urbane Dystopien, die Judge interessieren. „Unsere zurückliegenden Projekte waren eher verspielt, und es ging eher um Figuren, während die Musik dieses Mal düsterer klingt – und es eben eher um Räumlichkeit geht. Der emotionale Tiefgang der Musik ist dadurch noch größer“, erzählt er.

„Big green Field“ erscheint am 7. Mai bei Warp Records.

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