Was sind das für seltsame Wesen im Museumsgarten?
Der Schweizer Künstler Ugo Rondinone hat sich im Garten des Städel in Frankfurt breitgemacht – und silberne Freunde mitgebracht. Die sollte man sich mal genauer ansehen.
Städel Frankfurt: Folienkartoffel oder Kunst?
Im Garten des Städel in Frankfurt hat der Schweizer Konzept- und Installationskünstler Ugo Rondinone (geb. 1964) zwölf eigenartige Geschöpfe platziert. Unter dem Titel „Sunrise. East.“ können wir uns bis Anfang November die silbern glänzenden Aluminium-Skulpturen aus nächster Näher anschauen und ihre verschiedenen Gemütszustände studieren.
Ugo Rondinone: Kunst für alle
Eine Folienkartoffel vor dem Grillgang? Ein Alien? Ein Geist? Das kann man sich bei Ansicht der Werkgruppe schon Fragen. Zudem sind die vermeintlich kleinen Wesen, die mal freundlich naiv, mal skeptisch, dann überrascht, etwas dümmlich und auch unheimlich und böse gucken, zwei Meter groß. Und was stellen sie dar? Die zwölf Monate – die Skulpturen repräsentieren die unterschiedlichen Emotionen im Jahr. Der Juli zum Beispiel schaut eher neutral drein, während der August eine Frage zu haben scheint oder sie schon gestellt hat und auf die Antwort wartet.
Die Wesen lösen die unterschiedlichsten Assoziationen aus, erinnern an rituelle Masken, an die Bildsprache von Comics, Emoticons oder Memes. Der Januar auf jeden Fall, der in unsere Beitragsbild zu sehen ist, schaut besonders gemein und gar hungrig aus. Warum nur? Denn der Februar, siehe unten, ist doch recht zutraulich.
Ugo Rondinones Schaffen umfasst neben der Skulptur unterschiedliche Medien wie Malerei, Video und Installation. Besondere Bekanntheit erlangte der Künstler durch seine Arbeiten im öffentlichen Raum, die er seit den 1990er-Jahren kreiert. Im Sinne einer „Kunst für alle“ möchte er mit seinen charakteristischen Skulpturen im Außenraum ein breites Publikum erreichen. In seinen poetischen und konzeptuellen Arbeiten thematisiert Rondinone die Widersprüche des Lebens und schafft einen Dialog zwischen Künstlichkeit und Natur, Kultur und Gesellschaft sowie Ewigkeit und Vergänglichkeit.
Kuratorin ist Svenja Grosser (stellv. Leiterin Sammlung Gegenwartskunst).
Gefördert wird die Schau durch Freunde der Tat – Städelscher Museums-Verein e.V.