Das Städel Museum in Frankfurt talkt die Kunst politisch
Kunst ist immer politisch und ein Spiegelbild der jeweiligen Lebensrealität? Das kann man trefflich diskutieren bei der Gesprächsreihe im Mai und Juni.
- Die Gesprächsreihe beschäftigt sich anhand von Kunstwerken aus dem Bestand des Städel Museums mit der Frage: Wie politisch ist die Kunst?
- Moderiert werden die drei Veranstaltungen von Michel Friedman, der Eintritt ist kostenlos, es gibt auch Livestreams.
Das Städel Museum in Frankfurt fragt sich in Zeiten des Ukraine-Krieges wichtige Dinge: Wie gehen wir mit Bildern von Terror um? Welche Rolle kann die Malerei einnehmen? Wie verhält sich der Künstler zu seinem Werk? Antworten sollen in der dreiteiligen Gesprächsreihe „Close Up Talks: Wie politisch ist die Kunst?“ gefunden werden. Moderiert werden die kostenfreien und per Livestream verfolgbaren Talks von Michel Friedmann.
Städel Museum: Kunst ist immer auch politisch
Der Kunst- und Vermittlungsraum Close Up in der Sammlung Gegenwartskunst im Städel Museum widmet sich derzeit sowieso dem Thema Kunst und Politik. Im Mai und Juni wird Close Up nun auch zur Bühne für einen wortreichen Austausch: Bei der Gesprächsreihe „Close Up Talks: Wie politisch ist die Kunst?“ sind die Besucher dazu eingeladen, sich jeweils einem der ausgestellten Werke zu nähern. Der Moderator und Philosoph Michel Friedman spricht mit den jeweiligen Künstlern der Werke und weiteren Experten. Dabei wird nach Fragen, Antworten und Meinungen gesucht, um sich dem Werk aus unterschiedlichen Perspektiven zu nähern.
Kunstwerke haben nicht nur einen ästhetischen Wert, sie sind auch immer eingebettet in politische und gesellschaftliche Kontexte, sie sind ein Spiegelbild der jeweiligen Lebensrealität. In den in Close Up vorgestellten Arbeiten von Bettina Semmer, Armin Boehm und Dierk Schmidt werden konkrete politische und historische Ereignisse verarbeitet. Die Kunstwerke konfrontieren die Betrachter, machen Unsichtbares sichtbar und zeigen verschiedene Perspektiven auf. Mit den Mitteln der Kunst fordern sie – direkt oder indirekt – aktiv dazu auf, selbst Stellung zu beziehen.
Anne Dribbisch, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Bildung und Vermittlung, und Svenja Grosser, stellvertretende Leitung der Sammlung Gegenwartskunst, erklären: „Bei den Veranstaltungen wird Close Up in der Sammlung Gegenwartskunst zum Gesprächsraum. Jeder Termin rückt eines der Werke aus der Sammlung des Städel Museums in den Fokus. Die Besucher können nicht nur erleben, wie die Künstler selbst über ihr Werk vor Ort sprechen, sondern gewinnen auch eine zusätzliche Perspektive durch die Sicht eines externen Experten. Was sagt ein Philosoph zum Thema Ästhetisierung von Gewalt, wie reagiert eine Politikwissenschaftlerin auf Malerei, die einen Terrorangriff zeigt? Und wie blickt eine Medienwissenschaftlerin auf ein Werk, das ohne Bildvorlage ein konkretes Ereignis verarbeitet? Wir wollen gemeinsam diskutieren und verschiedenen Ansätzen bei der Betrachtung von Kunst Raum geben.“
Die Termine von Close Up Talks
Dienstag, 17. Mai 2022, 18.30 Uhr : Wie politisch ist die Kunst? Malerei als Zeitzeuge . Michel Friedman spricht mit der Künstlerin Bettina Semmer und der Politikwissenschaftlerin Saba-Nur Cheema.
Donnerstag, 2. Juni 2022, 18.30 Uhr : Wie politisch ist die Kunst? Bildgewalten. Michel Friedman spricht mit dem Künstler Armin Boehm und dem Philosophen Lukas Germann.
Dienstag, 14. Juni 2022, 18.30 Uhr : Wie politisch ist die Kunst? Geschichte(n) im Bild. Michel Friedman spricht mit dem Künstler Dierk Schmidt und der Medienwissenschaftlerin Caja Thimm.
Die Tickets für die kostenfreien Veranstaltungen sind vor Ort und auf der Website des Museums erhältlich. Außerdem sind die Events im Livestream über Facebook und auf dem YouTube-Kanal des Städel Museums zu verfolgen.
In diesen Videos stellen die in den Close Up Talks vorgestellten Künstler:innen Bettina Semmer, Armin Boehm und Dierk Schmidt ihre Kunst vor: