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„Steinigung“ – australischer Krimi von Peter Papathanasiou
Peter Papathanasiou zeigt mit seinem Debüt „Steinigung“, dass er zu den großen zeitgenössischen Krimiautoren Australiens zählt.
Blut am Einkaufswagen
Werden Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs für Gewalttaten zweckentfremdet, geschehen meist die perfidesten Verbrechen. Wer sich beklemmende Situationen erdenkt, in denen so etwas geschieht, um es dann literarisch anspruchsvoll umzusetzen, zeugt von großem Geschick.
Peter Papathanasiou schockt gleich auf den ersten Seiten seines Outback-Noirs „Steinigung“ gekonnt mit einer schwer zu ertragenen Tötung, bei deren Vorbereitung ein Einkaufswagen seiner eigentlichen Bestimmung enthoben wird. Da wendet sich selbst eine Gruppe Kängurus verstört ab und es gibt keine Zeugen für die sadistische Ermordung der Lehrerin Molly Abbott auf einem abgelegenen Sportplatz in der australischen Kleinstadt Cobb.
Der werfe den ersten Stein
Kein einfacher Fall für Detective Sergeant Giorgios „George“ Manolis, der nach dem Tod seines Vaters gerade erst in die Stadt seiner Kindheit zurückgekehrt ist. Die erkennt er fast nicht wieder: Wellblechsiedlungen und Verfall breiten sich aus. Armut, Drogen und Alkohol führen zu immer mehr gesellschaftlichen Problemen. Neben den üblichen Spannungen zwischen Weißen und Aborigines bringt auch das neue Flüchtlingslager sozialen Sprengstoff. Molly Abbott hat sich um diese Einwanderer gekümmert – wurde ihr das etwa zum Verhängnis?
Manolis muss Vorurteile von gegenseitigem Hass unterscheiden. Auf eine falsche Fährte gelockt, wird er selbst das Opfer eines heimtückischen Anschlags. Bis sich die Umstände von Mollys Tod überraschend völlig anders darstellen …
„Steinigung“ ist Auftakt einer Noir-Reihe
Schon mit „Steinigung“, dem ersten Band seiner neuen Noir-Reihe, zeigt Papathanasiou, dass er neben Emma Viskic, Michael Robotham und Garry Disher zu den namhaften zeitgenössischen Krimiautoren Australiens gehört. Seine vielschichtige Figurenzeichnung und der atmosphärisch stimmige Plot sind zugleich schonungslose Gesellschaftsanalyse und raffinierte Spannungsgeschichte. Zudem zeigt Papathanasiou sein Gespür für feinen schwarzen Humor: Am Ende schiebt Manolis einen Einkaufswagen, der als alltäglicher Gegenstand durch die zurückliegende Ereignisse nun längst seine Unschuld verloren hat …
„Ein Polizeiroman der besonderen Art, ein düsterer, bedrohlicher Roman mit einem großartigen Ortsgefühl.“ Emma Viskic
„Mit George Manolis haben sie einen Detektiv in der Tradition von Chandlers Marlowe, der jedoch genau richtig für die Zeit ist, in der wir uns jetzt befinden – der Roman ist großartig geschrieben.“ Wyl Memmuir