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Wie wichtig ist „Stranger Things“ für Millie Bobby Browns Karriere?

Stranger Things Millie Bobby Brown
Millie Bobby Brown als Elf in „Stranger Things“ (Foto: Netflix)

Millie Bobby Brown wurde durch „Stranger Things“ weltberühmt. Welche Rolle die SciFi-Mystery-Serie für sie spielt – wir haben mal analysiert.

Fans von „Stranger Things“ und Millie Bobby Brown erfahren derzeit schlechte und gute Nachrichten. Die schlechte: Die fünfte und leider letzte Staffel verzögert sich durch den fast fünfmonatigen Streik der Schauspielerinnen und Schauspieler in Hollywood, der letzten November zu Ende ging, vielleicht sogar bis aufs Jahr 2026. Bisher war 2025 angepeilt. Die gute Nachricht: Die Dreharbeiten für die fünfte Staffel, in der Upside-Down-Bösewicht Vecna endgültig besiegt werden muss, laufen derzeit. Und das ist auch für die britische „Stranger Things“-Darstellerin Millie Bobby Brown eine gute Nachricht, denn die immens erfolgreiche SciFi-Mystery-Serie hat ihre Berühmheit so richtig gekickstartet. Aber was bedeutet „Stranger Things“ wirklich für Millie Bobbys Karriere?

„Stranger Things“: Monster und monsterstarke Mädchen

Kurz gesagt: Die  20-Jährige Millie Bobby Brown verdankt „Stranger Things“ von den Duffer-Brothers ihren Durchbruch. Doch es ist komplexer. Vorher war sie nach einem misslungenen Karrieresprung über den großen Teich 2015 mit ihren Eltern nach England zurückgekehrt. Doch kurz darauf wurde sie zum Vorsprechen der Rolle der mit übermenschlichen telekinetischen und telepathischen Kräfte ausgestatteten jungen Elf eingeladen – und bekam die Rolle. Der Rest ist, man kann fast sagen, Geschichte.

Die Netflix-Serie „Stranger Things“ ging durch die Decke, es folgten (bisher) nach der ersten drei weitere Staffeln. Doch Millie Bobby verließ sich nicht nur auf ihre Erfolgsrolle als verletzliche, aber im Notfall unbesiegbare Monsterkillerin. Sie nahm klugerweise ein gewisses Typecasting in Kauf und wurde Teil eines Franchsies, in dem sie noch größeren und gefährlicheren Monstern gegenüberstand als in und unter der Kleinstadt Hawkins in „Stranger Things“: Godzilla. Millie Bobby spielte in den beiden erfolgreichen Blockbustern Godzilla II: King of Monsters (2019) und Godzilla vs. Kong (2021) mit – und überlebte beides mal die gigantischen Zerstörungsorgien, obwohl sie hier keine Superkräfte besaß. Die Monster-Spektakel versprühten dennoch „Stranger Things“-Vibes, weil Millie Bobby im Angesicht turmhoher Monstertiere verletzlich und stark war. Es ist also klar, dass die Schauspielerin im Monsterversum jeder Art klarkommt. Doch wie steht es um ihre Rollen in Filme, die nicht Science-Fiction, Mystery oder Monsteraction sind? Ist ihre Kompetenz in diesen Genres da eher hinderlich für die Karriere?

Millie Bobbby Brown in „Stranger Things – Staffel 4“:

Millie Bobby Brown: Enola, Elodie und noch mehr

Millie Bobby wendete sich neben „Stranger Things“ und Godzilla“ nun nicht gleich dem urbanen Großstadtdrama der Jetztzeit zu. Sie blieb Netflix und dem grundsätzlich Fanstatisch-Actionreichen erhalten, fügte aber den wichtigsten Eigenschaften ihrer Elf – Verletzlichkeit und größtes Kampfeskönnen – die Eigenschaften einer modernen Filmheldin hinzu: Smartheit und Finesse. In den augenzwinkernden Romanverfilmungten Enola Holmes (2020) und Enola Homes 2 (2022) war sie die Teenie-Schwester des mit einem übermenschlichem Verstand ausgestatteten Meisterdetektivs Sherlock Homes. Enola kennt sich blendend aus in Wissenschaft, Literatur, Schach – und Kampfsport. Den braucht sie auch, denn sie macht sich auf die Suche nach ihrer verschwundenen Mutter und sticht dabei sogar ihren berühmten Bruder aus. Dabei lässt sie uns als Zuschauer regelmäßig direkt an ihren Gedanken und Plänen teilhaben. Enola ist eigentlich eine frischere, frechere, weniger düstere Variante von Elf, da sie über besondere Fähigkeiten verfügt, aber von allen unterschätzt und kleingehalten wird.

Apropos unterschätzt und kleingehalten: In dem Netflix-Märchen-Fantasy-Film „Damsel“ nimmt es Millie Bobby Brown wieder mit einem Monster auf, ist aber vorher verletzlich und danach kämpferisch, bis das Monster besiegt ist – die perfekte Mischung aus Millie Bobbys „Stranger Things“-Persönlichkeit und ihren anderen Filmen. Als Prinzessin und Jungfrau Elodie heiratet einen gut aussehenden Prinzen. Die königliche Familie aber will sie als Opfer für eine alte Schuld einem Drachen zum Frass vorwerfen. Elodie entdeckt die Elf und Enola (viele Parts von Millie Bobby beginnen mit E) in sich und fightet sich aus der Drachenhöhle heraus. Ganz so, wie Elf ihre Kräfte dann entdeckt und einsetzt, wenn es um Leben und Tod geht.

Millie Bobby Brown in „Damsel“:

Karrierekick oder Karriereknick?

Es ist so: Ohne „Stranger Things“ wäre Millie Bonny Brown nicht da, wo sie jetzt ist: eine der wichtigsten und einflussreichsten jungen Filmfrauen. Doch sie hat die recht eindimensionale Rolle des paranormal hochbegabten Mädchens mit weiteren Projekten selber ausgebaut und umgebaut zur sehr heutigen Filmheldin. Sie ist sogar die Einzige aus der jungen Darstellerriege der Serie, die sich eine eigenständige Karriere aufgebaut hat. In dem Film „The Electric State“ steht sie ein weiteres Mal für Neflix und für ein weiteres supererfolgreiches Brüderpaar vor der Kamera: Joe und Anthony Russo, die bei mehreren Marvel-Filmen Regie geführt haben, darunter mit Avengers: Infinity War und Avengers: Endgame bei zwei der zehn erfolgreichsten Filmen aller Zeiten. In der Grapic-Novel-Verfilmung wandert sie zusammen mit einem Roboter durch ein postapokalyptisches Amerika, auf der Suche nach ihrem Bruder. Klingt ganz nach einer Rolle, in der Millie Bobby Brown ihre mit „Stranger Things“ begonnene Heldenreise als verletztliche, kämpferische und smarte junge Frau fortsetzt – und nach einem weiteren großen Karriereboost.

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