Tanzevent: Raus aus der Krise
Am Stuttgarter Ballett haben sich drei Choreografen mit den Auswirkungen der Pandemie beschäftigt. Herausgekommen ist der Abend „Response I“.
In der deutschen Theaterlandschaft wird überall auf Covid-19 reagiert. Aber nirgends ist die Konfrontation so intensiv wie am Stuttgarter Ballett, wo sich gleich zwei neue Inszenierungen damit beschäftigen. Lange waren Aufführungen nur online zu sehen, jetzt steht wieder die echte Begegnung im Zentrum. Für „Response I“ haben die Choreografen Louis Stiens, Fabio Adorisio und Roman Novitzky denselben Auftrag bekommen: ein Stück zu konzipieren, das unter den pandemiebedingten Auflagen aufführbar ist und zugleich eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der neuen Situation vornimmt. Ab dem 17. Oktober bekommt das Publikum alle drei neu entstandenen Stücke an einem Abend präsentiert.
Louis Stiens’ Choreografie trägt den Titel „Petals“, während Fabio Adorisio ein Werk namens „Empty Hands“ geschaffen hat. Sehr deutlich auf die Pandemie ein geht der Name von Novitzkys Antwort. Denn seine Choreografie heißt „Everybody needs some/body“ (Foto). Alle drei Künstler haben darauf geachtet, ihre Werke pandemietauglich zu gestalten. Das heißt unter anderem: ein Mindestabstand zwischen den Tänzer*innen. Aber auch die Musik haben sie nach besonderen Regeln ausgesucht, denn sie musste von einem kleinen Ensemble spielbar sein.
Und damit nicht genug: Auch weniger etablierte Künstler*innen bekommen die Chance, auf die Krise zu reagieren. Am 30. Oktober wird „Response II (Young Bloods)“ am Stuttgarter Ballett uraufgeführt. Ein Format, bei dem sich fünf junge Tänzer*innen des Stuttgarter Ensembles am Choreografieren versuchen dürfen. Sie alle hatten bei der Wahl ihres Themas völlig freie Hand. Allerdings ist zu erwarten, dass auch bei ihnen die Erfahrungen mit der Pandemie in das neue Werk mit eingeflossen sind.
Die Premiere von „Response I“ ist am 17. Oktober. Karten gibt es auf der Webseite des Stuttgarter Balletts.