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Apple TV+ zeigt Colin Farrell in „Sugar“ als sensiblen Privatdetektiv

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Colin Farrell ist Sugar in der Krimiserie „Sugar“, die jetzt auf Apple TV+ startet. (Foto: Apple TV+)

Colin Farrell ist John Sugar. Der Privatdetektiv ermittelt jetzt in der Serie „Sugar“ auf Apple TV+. Roman Polanskis „Chinatown“ und die Filme noir lassen grüßen.

Auf Apple TV+ startet jetzt die Krimiserie „Sugar“ mit Hollywoodstar Colin Farrell in der Hauptrolle des Privatdetektivs John Sugar.

Er mag Menschen nicht weh tun, aber er muss es tun, das sagt John Sugar bereits nach wenigen Minuten, als er in Japan einen entführten Jungen in Japan wieder zurück zu seinen Eltern bringen will.  Colin Farrell („The north Water“, „The Banshees of Inisherin“) ist dieser Sugar, der Titelheld der neuen gleichnamigen Krimiserie auf Apple TV+. Die Serie spielt vorwiegend in Los Angeles und dort im Umfeld einer einlussreichen, reichen Familie aus dem Filmbussiness. Deren alter Patriarch ist Jonathan Siegel, der John Sugar den Auftrag erteilt, nach seiner Enkelin zu suchen, die seit geraumer Zeit verschwunden ist.

Alleine der Plot erinnert schwer an Roman Polanskis Film „Chinatown“ aus dem Jahr 1974, in dem Jack Nicholson den Privatdetektiv spielte, zumal der Japan-Fall in den ersten knapp sieben Minuten in Schwarz-Weiß gehalten ist und die Serie auch später ganz gezielt immer wieder ins Schwarz-Weiß verfällt und damit ästhetisch am Film noir andockt. Doch Sugar ist anders als der heruntergekommene Jake Gittes aus „Chinatown“, Sugar glaubt an das Gute im Menschen, immer wieder, auch dann, wenn die Lage hoffnungslos ist. Er gibt einem Penner vor einer Bar in einem Anfall von Helfersyndrom sehr viel Geld, damit der auf seinen Cabrio-Oldtimer aufpasst, und verspricht ihm bei ordnungsgemäßer Rückgabe die doppelte Summe.

„Sugar“: Ein süchtiger Cineast

Seine Auftragsvergeberin oder besser: Chefin Ruby (Kirby Howell-Baptiste) will derweil nicht so recht, dass er den neuen Auftrag annimmt, den Sugar in Los Angeles von Siegel erhält. Als sie bei ihm auf Granit beißt, hält sie ihm einen Revolver unter die Nase: den von Glenn Ford. Der Schauspieler nutzte ihn in Fritz Langs Krimi noir „Heißes Eisen“. Er soll ihn an sich nehmen und sich mit ihm verteidigen. Ruby weiß, wie sie ihn kriegen kann, denn: Sugar ist ein süchtiger Cineast, er schaut wieder und wieder die alten Schwarz-Weiß-Streifen vor allem aus der Ära des Film noir, sobald er Zeit dafür findet. Doch Ruby scheint auch mehr on dem Fall zu wissen, den John angenommen hat und der ihn an seine vor Jahren verschwundene Schwester erinnert, von der wir später sicher noch mehr erfahren.

Doch in der Gegenwartshandlung verstrickt sich der Privatdetektiv, der ein neurologisches Leiden hat, Alkohol besser abbauen kann als alle anderen und maßgeschneiderte Anzüge trägt, erst mal immer mehr in die Machenschaften der Hollywoodproduzentenfamilie Siegel. Leichen im Kofferraum sind da nur der Anfang.

„Sugar“ ist eine Hochglanzserie, auch wenn die Anklänge an den Film noir deutlich sind. Doch unter der Sonne Kaliforniens kommt immer mehr Dreck zum Vorschein.

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