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Susanna: Mit Baudelaire auf Vampirjagd?

Die norwegische Künstlerin hat heute ihr neues Video zur Single „The Vampire“ veröffentlicht. Der Text stammt von Baudelaire – wie jedes Wort auf ihrem kommenden Album.

An diesem Freitag bringt die norwegische Musikerin Susanna ihr neues Soloalbum heraus. Einen letzten Vorgeschmack gibt es aber heute: Das Video zu der Single „The Vampire“ ist draußen. Seht es euch oben auf unserer Seite an. Darin ist Susanna in einem lichtdurchfluteten Wald zu sehen. Um sich vor dem Vampir im Titel zu schützen? Nicht ganz. Wer auf den Text des Songs achtet, merkt schnell, dass es nicht um ein buchstäbliches Monster geht. Stattdessen ist der „Vampir“ eine Metapher für unglückliche Liebe. Und noch etwas fällt auf: Der Text ist seit Langem bekannt. Denn er stammt nicht von Susanna selbst, sondern dem französischen Dichter Charles Baudelaire.

Tatsächlich sind alle Lyrics auf dem Album, das am Freitag erscheint, aus seiner Feder geflossen. Für „Baudelaire & Piano“ hat Susanna sich die schwierige Aufgabe zurechtgelegt, zehn Gedichte aus dessen Sammlung „Les Fleurs du Mal“ zu vertonen. Damit ist sie in guter Gesellschaft, denn schon Debussy hat Baudelaires Verse mit Musik unterlegt. Die zweite Komponente der neuen Songs, die ebenfalls im Titel anklingt, ist das Klavier. Susannas Gesang wird nur von diesem Instrument begleitet, das sich immer wiederholende Passagen spielt.

Die Künstlerin hat bereits eine lange musikalische Reise hinter sich. Nach einer klassischen Ausbildung erlangte sie Bekanntheit als eine Hälfte des Duos Susanna And The Magical Orchestra, das minimalistische Cover berühmter Songs spielte. Doch längst kennt man sie auch durch ihre Zusammenarbeiten mit Bonnie „Prince“ Billy oder Jenny Hval – und als Solokünstlerin. Auf ihrer letzten Platte „Garden of earthly Delights“ hat sie die fiebrigen Bilderwelten von Hieronymus Bosch interpretiert. Jetzt ist Baudelaire dran: „Diese Worte haben die Kraft, mich zu verzücken, zu transzendieren“, sagt Susanna über dessen Texte. „Ich gelange durch sie an neue Orte, andere Orte, an Orte, von denen ich vorher gar nichts wusste“

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