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„Tax for free“ über Cum-Ex-Skandal: Chronik eines politischen Skandals

Zwei Schauspieler:innen performen mit Masken von Olaf Scholz und Peter Tschentscher auf der Bühne vom schwere reiter im Pathos in München.
Abgehoben? Olaf Scholz und Peter Tschentscher bekommen ihr Fett in „Tax for free“ im schwere reiter weg. (Foto: Anja Beutler)

Eliten, Machtmissbrauch und Geld, Geld, Geld: Im schwere reiter vom Münchener Pathos Theater prangert „Tax for free“ die Steuersünden der Eliten in Politik und Wirtschaft an.

Die Nachricht, dass die Stadt Hamburg von der Privatbank M.M. Warburg & CO 47 Millionen Euro Steuergeld zurückfordert, die Summe nach einem Treffen mit Olaf Scholz aber nicht erstatten musste, rollte wie ein Tsunami durch alle Medien. Das Geld war mutmaßlich durch Cum-Ex-Geschäfte zu Unrecht vom Fiskus erstattet, dann aber nie in die Steuerkassen zurückgezahlt worden. Bis heute nagt das Thema bei vielen Menschen am Vertrauen in die politische Unabhängigkeit und bestätigt das Bild von gierigen und augenscheinlich vom Sinn für Verantwortung befreiten Bankern und Wirtschaftsbossen – der Wirecard-Skadal und die Panama-Papers leisteten ähnliche Beiträge zum Image der Raffgier.

Im schwere reiter Theater arbeitet Regisseur Helge Schmidt das Thema in „Tax for free“ mit seinem Ensemble auf der Theaterbühne auf, macht es zugänglich und will auch aufrütteln. Das Stück ist in Zusammenarbeit mit dem Investigativjournalisten Oliver Schröm entstanden.

 

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Steuerhinterziehung und Kritik der Eliten im schwere reiter in München

Für die Aufarbeitung dient ein Streitfall, der zeigt, dass willkürliche Steuerpraktiken sich nicht nur im Jahr 2016, sondern schon im 16. Jahrhundert für Einzelne gelohnt haben. Der Verlust anderer für die eigenen Zwecke wurde auch damals schon billigend in Kauf genommen. Dass das problematisch ist, war auch schon damals kaum übersehbar.

Der Hintergrund: „Wenn man zu lange unter sich ist, in diesen Zirkeln der Macht, dann gibt’s Gefälligkeiten“, erklärt Fabio De Masi, Obmann im Wirecard-Untersuchungsausschuss, eine der Ursachen schon im Trailer  – und weist damit auch auf eine deutliche Kritik an den bis heute mächtigen Eliten in Politik und Wirtschaft hin. Dabei schwebt über allem auch die Frage: Wann ist es so weit, dass eine Gesellschaft gegen Willkür und Machtmissbrauch auf die Barrikaden gehen muss?

Das Theaterstück „Tax for free“ lief bereits in Hamburg und es wird vom 27. 5. – 29. 5. nun auch vom Münchener Pathos Theater gezeigt. Tickets können auf der Webseite vom schwere reiter reserviert werden.

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