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Vier Asse trumpfen auf!

The Aces Under my Influence Album
(Foto: Red Bull Records)

Um nicht in obskure Nischen gesteckt zu werden, haben The Aces ein neues Mittel gefunden: möglichst viel von sich preisgeben.

Cristal, McKenna, auf dem neuen The-Aces-Album geht es in den Liebesliedern erstmals explizit um Frauen. Was hat euch zu dieser Entscheidung gebracht?

Cristal Ramirez: Ich würde sagen, es ist ganz natürlich passiert. Meine Schwester Alisa und ich haben einfach Songs über unsere Beziehungen geschrieben, ohne groß darüber nachzudenken. Erst, als wir dann die Tracks für das Album auswählen mussten, haben wir uns kurz gefragt: Wollen wir das wirklich? Aber es war eigentlich direkt klar, dass wir es auf jeden Fall machen. Das ist unser Leben; etwas wegzulassen oder zu zensieren, wäre unehrlich.

Hat es nicht trotzdem Überwindung gekostet? Immerhin habt ihr das Thema auf eurem Erstling ausgespart.

Ramirez: Im Rückblick ist das ganz interessant. Ich glaube nicht, dass wir absichtlich keine Pronomen benutzt haben. Es lag eher an unserer Jugend. Wir hatten weniger Lebenserfahrung, weniger Beziehungserfahrung – ich war ja erst 17 oder 18, die anderen Mädchen teilweise noch jünger. Natürlich mussten wir jetzt trotzdem unseren Mut zusammennehmen, um unsere sexuelle Identität so offenzulegen. Bisher waren alle Reaktionen zum Glück sehr positiv.

Ihr habt einmal gesagt, ihr wollt nicht als Band mit weiblichen Mitgliedern gesehen werden, sondern einfach als Band. Wie verhindert ihr, dass eure Queerness kommerzialisiert wird?

Ramirez: Am Anfang unserer Karriere haben wir uns darum Sorgen gemacht. Wir haben uns Fragen gestellt wie: Werden die Leute uns als Girlband sehen oder als gay band? Heute verstehen wir, wie albern das ist. Wenn jemand versucht, uns auf etwas festzulegen, dann ist das sein Problem. Es ist 2020, wir können nicht in eine Nische gestopft oder kleiner gemacht oder zum Schweigen gebracht werden. Wir wehren uns mit Offenheit und Verwundbarkeit.

Mir ist aufgefallen, wie familiär eure Fans mit euch umgehen, etwa in den Kommentaren unter euren Youtube-Videos. Hängt das mit dieser Offenheit zusammen?

McKenna Petty: Wir haben eine sehr enge Verbindung mit unserer Fangemeinde, aber wir haben auch jahrelang daran gearbeitet. Unsere Fans sind uns extrem ähnlich – wir sind in einem ähnlichen Alter, haben dieselben Interessen, denselben Sinn für Humor.

Ein ausführliches Review von „Under my Influence“ findet ihr hier.

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