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Anthony Hopkins glänzt in „The Father“ in der ARD

The Father ARD
Anthony (Anthony Hopkins, re.) möchte seiner Tochter Anne (Olivia Colman, li) nicht zur Last fallen. (Foto: Tobis Film GmbH/Sean Gleason)

Sir Anthony Hopkins glänzt als demenzkranker Mann, dessen Geist immer mehr zu seinem eigenen Gefängnis wird. Oscar-prämiert!

Heute in der ARD und bis 19. August in der ARD-Mediathek: Als Anthony Hopkins im Jahr 2021 seinen Oscar als Bester Hauptdarsteller für „The Father“ gewann, war das nicht unkontrovers. Wurde Hopkins vielleicht eher für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden, solange das noch geht? Aber wenn man „The Father“ erstmal gesehen hat, sind alle Zweifel ausgeräumt.

Hopkins’ Spiel als demenzkranker, aber stolzer Anthony ist vielleicht die beste Arbeit seiner Karriere: Er ist desorientiert und charmant, bemitleidenswert und furchteinflößend zugleich und überschattet sogar die großartige Olivia Colman als seine Tochter. Dabei ist „The Father“ überraschend nahe an Hopkins’ Klassiker „Das Schweigen der Lämmer“. Denn Regisseur Florian Zeller inszeniert sein Debüt weniger als Drama als als psychologischen Thriller, der fast ausschließlich aus Anthonys immer konfuserer Perspektive gedreht ist. Wir teilen seine Verwirrung, wenn er sich plötzlich in der falschen Wohnung wiederfindet, und seine Angst, wenn seine Tochter auf einmal ein anderes Gesicht hat (und nun von Olivia Williams gespielt wird). Subtile Änderungen im Szenenbild und ein beklemmender, oft fast unhörbarer Soundtrack verstärken das Gefühl der Haltlosigkeit. „The Father“ ist kein Horror, aber trotzdem einer der erschreckendsten Filme der letzten Jahre. Und dank Sir Anthony auch einer der besten.

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