„The Outrun“: Die wilden Orkney-Inseln als Rettung?
„Systemsprenger“ war Nora Fingerscheidts erster Kinofilm. Jetzt kommt mit „The Outrun“ wieder ein Film der deutschen Regisseurin in die Kinos.
Nora Fingerscheidt hat ihren dritten Langfilm am Start. Doch hält „The Outrun“, was Regisseurin Nora Fingerscheidt und Starschauspielerin Saoirse Ronan versprechen?
Acht Deutsche Filmpreise, deutscher Vorschlag für den Oscar: Nora Fingscheidts erste Regiearbeit „Systemsprenger“ knallte 2019 mit der gewaltigen Energie seiner Hauptfigur Benni in die deutsche Filmlandschaft. Danach drehte Fingscheidt direkt im Ausland, das allseits verissene Drama „The Unforgivable“ (2021) mit Sandra Bullock für Netflix. Ihr dritter Film „The Outrun“ nach den Memoiren „Nachtlichter& #8220“ von Amy Liptrot ist nur geringfügig gelungener: Rona (erinnert frisurentechnisch an Franka Potente in „Lola rennt“: Saoirse Ronan) verfällt in London dem Alkohol und kehrt auf die heimatlichen Orkney-Inseln vor der schottischen Nordküste zurück, um wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Ronan gibt alles, doch Fingscheidts Inzenierung nimmt der Geschichte jeden Schwung. Sie stellt teils in raschen Schnitten klischeehafte Szenen von Ronas Abstürzen und Beziehungsscheitern in London, Szenen aus Ronas Kindheit und Ronas minimalistisches Leben auf den windigen Inseln gegenüber, anstatt jeden Abschnitt in Ruhe zu erzählen und dann den nächsten. Das verhindert Tiefgang und die Identifikation mit Rona und ihrem Suff-Problem, von dem wir nicht einmal erfahren, warum sie es hat. Eine frustrierende Erfahrung.