„Und es wird Krieg!“: Die emotionale Seite der Scheidung
Anwältin Hannah Stern steht im Zentrum der Serie „The Split – Beziehungsstatus ungeklärt“, die jetzt der NDR und die ARD-Mediathek zeigen.
„Ihre Mutter hat mich gewarnt. Sie bevorzugen Vergleiche, hat sie gesagt. Sie verbringen nicht genügend Zeit im Gerichtssaal. Hm. Es ist schon paradox, wenn eine Scheidungsanwältin sich nicht mit Scheidungen befassen will. Er ist Multimillionär und will vor Gericht. Also werden Sie vor Gericht gehen. Und es wird ein Krieg!“ Als Hannah Stern (Nicola Walker) von ihrem neuen Chef Alex Hale von der Kanzlei Noble & Hale eingenordet wird, weiß sie, dass es in der neuen Kanzlei genauso zugeht wie in der famlieneigenen Kanzlei, die sie gerade erst verlassen hat und in der ihre Mutter noch immer den Taktstock schwingt. Doch damit nicht genug: Hannah hat in ihrem neuen Umfeld jetzt auch ständig ihren Ex Christie (Barry Atsma) um sich herum, eine Tatsache, die sie vorher so wohl nicht bedachte; und dann taucht noch ihr Vater auf, der die Familie vor 30 Jahren verlassen hatte. Kurz: Hannahs Leben wird bereits in der ersten Folge der BBC-Serie „The Split – Behiehungsstatus ungeklärt“ gewaltig durch den Turbobeschleuniger gejagt.
„The Split – Beziehungsstatus ungeklärt“ ist – obwohl die kurze Inhaltsangabe und vor allem der deutsche Titel genau dies vermuten ließe – keine Wohlfühlserie mit dramatischen Zuspitzungen. Hier werden lebensweltliche Prozesse geführt, was aber mit einer Scheidungsanwältin im Mittelpunkt des Geschehens auch nicht anders zu erwarten ist. Doch nicht nur das: „The Split“ verhandelt in guten Dialogen, mit ruhiger Kameraführung und klugen Schnitten das Leben der Familie Defoe, die aus drei Schwestern und ihrer Mutter besteht und die sich untereinander alles andere als grün sind. Für das gute Drehbuch sorgte Abi Morgan („Suffragette – Taten statt Worte“, „River“), Regie führte Jessica Hobbs („The Crown“, „Broadchurch“). Linear im Fernsehen können beide Staffeln der Serie „The Split – Beziehungsstatus ungeklärt“ ab dem 25. März um 22.50 Uhr im NDR gesehen werden, darüber hinaus steht die Serie ebenfalls ab dem 25. März komplett in der ARD-Mediathek.