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„The Tower“ bei Arte: Rassismus bis zum Absturz

Die britische Serie „The Tower“ läuft auf Arte und kann in der Arte-Mediathek gestreamt werden.
Die britische Serie „The Tower“ läuft auf Arte und kann in der Arte-Mediathek gestreamt werden. (Foto: © ITV)

Die Miniserie „The Tower“ mit Gemma Whelan und Jimmy Akingbola läuft bei Arte und kann in der Arte-Mediathek gestreamt werden. Der Krimi handelt von strafrelevanten Vergehen innerhalb der englischen Polizei.

Als Sarah Collins und Steve Bradshaw zu einem Tatort gerufen werden, finden sie dort einen toten Polizisten und ein totes Mädchen – beide von einem Hochhausdach gestürzt. Eine weitere Polizistin, Lizzie Adama, war Zeugin des Vorfalls, ebenso ein kleiner Junge, beide sitzen oben auf dem Flachdach und sind traumatisiert. Als Collins und Bradshaw mit den Ermittlungen beginnen, stoßen sie nicht nur bei der Mutter des toten Jungen und den Eltern des Mädchens auf Widerstand. Auch die Polizeistation, aus der die Polizeischülerin Lizzie Adama und ihr viel älterer toter Kollege stammen, torpedieren die Ermittlungen, wo sie nur können. Und dann taucht auch noch Lizzie Adama unter. Der Dreiteiler „The Tower“ läuft jetzt bei Arte und kann in der Arte-Mediathek gestreamt werden.

„The Tower“ mag eine sehr kurze Miniserie sein, dennoch schafft sie es, in kurzen Sequenzen Charaktere mit Tiefenschärfe zu skizzieren. Regisseur Jim Loach („Measure of Man – Ein fetter Sommer“) gelingt das hervorragend, das Drehbuch dazu kommt von Patrick Harbinson („Homeland“). Bei ihren Ermittlungen stoßen Collins und Bradshaw auf eine Vorgeschichte zum Doppelmord, bei der Lizzie Adama als Polizeischülerin immer wieder und extream manipulativ daran gehindert wird, Gesetze einzuhalten und den Vorschriften entsprechend ihren Dienst zu versehen. Rückblenden zeigen: Rassismus, Misogynie und als Kollegialität verkaufte Korruption prägen die Dienststelle von Lizzie Adama, die immer weniger weiß, wie sie sich überhaupt noch richtig verhalten kann, ohne dem Druck durch ihren Kollegen Hadley Matthews (Nick Holder) oder ihren Chef Kieran Shaw (Emmett J. Scanlan, „Hollyoaks“) ausgesetzt zu sein. Bei ihrer Recherche geht es Sarah Collins (hervorragend: Gemma Whelan, „Gentleman Jack“) kaum anders, nur dass sie sich als erfahrene Polizistin zu wehren weiß und auch durchsetzt. Wer wissen will, wie Rassismus von subtil bis brutal sowie viele weitere Vergehen im Amt aus einer Selbstverständlichkeit des vermeintlich Normalen heraus immer rigoroser und brutaler vertuscht werden, um die eigene Karriere zu sichern, muss sich diesen Dreiteiler ansehen.

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