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Thomas Hirschhorn. Never Give Up The Spot: Villa Stuck, München

BU: Thomas Hirschhorn. Extract from the book : "Destruction is difficult. Indeed it is as difficult as Creation (Antonio Gramsci). Thomas Hirschhorn. KünstlerInnenbuch"
Thomas Hirschhorn. Extract from the book : "Destruction is difficult. Indeed it is as difficult as Creation (Antonio Gramsci). Thomas Hirschhorn. KünstlerInnenbuch" (Abb.: Courtesy of the artist and Museum Villa Stuck, Munich)

Thomas Hirschhorn macht mit der Ausstellung „Never Give Up The Spot“ die Villa Stuck zur Ruine

Eine einstürzende Decke im Schinkel Pavillon in Berlin, eine Garage als Kriegsverdrängungswerkstatt in der Frankfurter Schirn, eine skulpturale Intensivstation im Düsseldorfer K21 – der Schweizer Künstler Thomas Hirschhorn liebt Katastrophen und das dazugehörige Drama. Seit den 1990ern ist der Wahl-Pariser berühmt für seine überdimensionalen Ereignisräume, bis ins Detail ausgeklügelte Installationen, die mit den Ängsten der Menschen spielen und gerne kritische und experimentelle Schriftsteller zitieren wie Friedrich Nietzsche oder Arno Schmidt. Zum 50-Jahr-Jubiläum des Museums in der Villa Stuck ist Hirschhorn nun mit der Ausstellung „Never Give Up The Spot“ zu Gast. Hier zeigt er – natürlich – eine riesige, sich über alle drei Stockwerke des neuen Atelierbaus ziehende Ruinenlandschaft. Eine aufwändige Installation, aber zugleich auch ein autonomes Kunstwerk, denn die Besucher finden Werkzeuge, Computer, Musikinstrumente, Zeichenmaterial und Beamer vor, mit denen sie das Kunstwerk bearbeiten und ergänzen können. Es werden Flyer in der ganzen Stadt verteilt, der Hashtag #NeverGiveUpTheSpot dokumentiert die Entwicklung der Installation, und selbstverständlich ist der Eintritt frei, denn für Hirschhorn ist die Ruine ein Ort, der alle Menschen willkommen heißt. Begleitet wird die Installation von dem ausliegenden KünstlerInnenbuch (unsere Abbildung) – Thomas Hirschhorns Art, daran zu erinnern, wie schwierig es ist, Gewohnheiten und Hierarchien durch etwas Neues, Gerechtes zu ersetzen.

München, Villa Stuck, noch bis 3. Februar

 

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