Thomas Mailaender: NRW-Forum, Düsseldorf
Die kaputte Seite des Pop: Thomas Mailaender in Düsseldorf
Pop ist laut, bunt und auf der Gewinnerstraße – auch das Düsseldorfer NRW-Forum erfüllte dieses Klischee vor kurzem mit der (trotz allem äußerst sehenswerten) Ausstellung „Bling Bling Baby“. Dass Pop allerdings auch eine andere, unperfekte, kaputte Seite hat, beweist das gleiche Ausstellungshaus mit der ersten deutschen Retrospektive von Thomas Mailaender, die noch bis 30. April zu sehen ist.
Der Franzose Mailaender sammelt im Web und den Massenmedien Artefakte, die zwar einerseits popkulturelle Bezüge aufweisen, andererseits eigenartig beschädigt wirken. So entstehen Serien und Installationen wie das „Fun Archive“, eine Reihe leicht bearbeiteter Netzfundstücke, die im „Fun Archive Headquarter“ (einer Art Hölle des schlechten Geschmacks) präsentiert werden, das „Chicken Museum“, in dem sich die Kunst als Hühnerstall neu erfindet, oder „Handicraft“, die Dokumentation grotesk missglückten Kunsthandwerks.