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Timber Timbre

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(Caro Desilet)

Das kanadische Trio liefert mit seinem dystopischen Artfolk die musikalische Blaupause unserer Zeit.

Was wird die Zukunft bringen? Auf diese Frage lässt sich keine sichere Antwort finden, aber zumindest interessante Wege, darüber nachzudenken. So wie die Folkrocker von Timber Timbre. „Sincerely, future Pollution“ – schon der Titel ihres aktuellen Albums beschwört widerstreitende Emotionen herauf: Einerseits ist da die altvertraute Grußformel, die auf eine persönliche Beziehung hinweist, andererseits ist die, die da grüßt, niemand geringeres als die zukünftige Verschmutzung. Ein Blick nach vorn also, aber einer, den Pessimismus und Sorge prägen. Die kanadische Band, bestehend aus Taylor Kirk, Simon Trottier, Mathieu Charbonneau und Mark Wheaton, hat sich zur Inspiration für dieses dystopische Werk einfach bei der aktuellen Weltlage bedient, allen voran der amerikanischen Präsidentschaftswahl. „Faking it to make it, never give, but take it“ etwa singt Songschreiber Kirk über Donald Trump auf „Grifting“, was so viel heißt wie „ergaunern“. Passend zu dieser Thematik haben Timber Timbre ihren Sound weiter von ihren Anfängen entfernt, die mit ihrer düsteren Folkromantik an Nick Cave erinnerten, und stattdessen die Synthesizer ausgepackt. Trotzdem, die melancholische Atmosphäre ist nach wie vor präsent. Wem es beim Gedanken an die Zukunft ähnlich geht wie Kirk, kann sich zumindest auf eine Sache freuen: Timber Timbre kommen im September auf Tour nach Deutschland. Und das ist trotz allem ein Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken.

21. 9. Berlin

24. 9. Dresden

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