Tommy Wieringa: Dies sind die Namen
Man könnte meinen, Tommy Wieringa haben diesen philosophischen, vor archaischer Kraft strotzenden Roman aufgrund aktueller politischer Entwicklungen geschrieben. Doch der in Amsterdam lebende Autor beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit der Flüchtlingsthematik, und sein Buch erschien im Original bereits 2012. „Dies sind die Namen“ weist zwei Handlungsstränge auf, die Wieringa am Ende überraschend zusammenführt: Eine Gruppe illegaler Migranten wird von skrupellosen Schleppern irgendwo in der Steppe östlich der Karpaten ausgesetzt, und ein ernüchterter Kommissar in einer osteuropäischen Grenzstadt stößt bei der Sinnsuche auf das Judentum.