Torsten Sträter mit Buchpremiere und auf Tournee
Slam-Poet und Kabarettist Torsten Sträter stellt sein neues Buch vor: „Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen“. Auf Tour ist er auch.
Er hat die letzten drei Jahre mit ihren vielen erzwungenen Pausen genutzt, viele neue Texte zu schreiben: Jetzt bringt Torsten Sträter, gelernter Herrenschneider und genialer Verfasser wunderbar komischer Texte der Kurzform, ein neues Buch raus: „Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen“. Drin sind nicht nur „Die Pandemie-Papiere“, die sich ja selbst schon thematisch genau einordnen, sondern auch „Das Beste vom Schlechten“ sowie „Weitere gute Texte“ oder „Spielzeug“. Alles klar? Na, dann kann es ja weitergehen: Torsten Sträter hat auch seine „Ansprachen ans Volk“ aus seiner Fernsehsendung „Sträter“ untergebracht, außerdem Texte aus aus der NDR-Satiresendung „Extra 3“. Und schließlich erzählt der Filmfreak zum Abschluss, warum man Filme wie „Fantomas“, „Stirb langsam“, Shining“ oder „Poltergeist“ noch mal sehen sollte, als Rauswerfer aus dem Buch sozusagen. Dass Sträter hier vom Fach ist, beweist er auch mit dem Podcast Sträter Bender Streberg, den er gemeinsam mit Comedian Hennes Bender und Drehbuchautor Gerry Streberg betreibt.
Torsten Sträter: „Du musst immer weiterkämpfen. Bis die Depressionen unter dir leiden“
Torsten Sträter ist Schirmherr der Deutschen DepressionsLiga e.V.
Was man aber – gut versteckt – am Ende des ersten Drittels findet, ist das Zwischenspiel: Im 14-seitigen Text „Warum ich kein Buch über meine Depression schreibe“, der komplett für sich alleine steht, erzählt Torsten Sträter von seiner langweiligen Kindheit, seinen langweiligen Schulerlebnissen und sein Hinabgleiten in die Depression, die als zunehmende Verwahrlosung beginnt, sich in einem anwachsenden Schuldenberg manifestiert und erst spät von einem Freund als Depression vermutet wird. Ohne Larmoyanz, manchmal auch etwas schludrig – zwei das-dass-Fehler sind hier zu finden, Sträter hat diesen Text wohl ziemlich schnell rausgehauen, er entschuldigt sich auch für den langweiligen Stoff – und mit nackter Sachlichkeit erzählt hier ein Mensch davon, wie er im Leben die Kurve gekriegt hat, nachdem es ihm richtig scheiße gegangen war. Da hiermit aber alles zu seiner Kindheit und Jugend sowie zu seiner Depression erzählt sei, gebe es auch kein Buch darüber, so Torsten Sträter. Recht so, der Mann soll seine Energie ja für seine komischen Texte aufbringen. Dennoch ist Sträter sehr aktiv, damit die Krankheit Depression in unserer Gesellschaft mehr Akzeptanz erfährt. Der Komikerkollege Kurt Krömer hatte im Jahr 2021 extra Torsten Sträter in seine Show eingeladen, um dort erstmals ausführlich über seine Depression zu reden.
Manchmal hat der Mann mit der Mütze auch einen Hut auf. Hier plaudert er übers Gendern, Goethe und die deutsche Sprache.