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„Trip“ von Lasse Winkler: Raus aus dem Keller, rein ins Tageslicht

Lasse Winkler veröffentlicht neue Single „Trip“
Lasse Winkler veröffentlicht neue Single „Trip“ (Greta Ipfelkofer)

Der Berliner Technoproduzent Lasse Winkler ist eigentlich als Acud unterwegs. Unter seinem Klarnamen wagt er nun erstmals den Sprung in Richtung Pop.

Wummernde Bässe, offene Hi-Hats, dunkle Kellerräume: Normalerweise fühlt sich Lasse Winkler in den engen Technoclubs Berlins am wohlsten, aus denen er auch die Inspiration für seine eigenen Produktionen schöpft. Seit Jahren zieht Winkler unter dem Namen Acud seine Kreise und ist wahlweise als Booker für das Sysyphos unterwegs, produziert synthlastige Clubsounds auf seinem eigenen Label „Keller“ oder ist selber live als DJ tätig. Kurzum: Er ist eins der vielen Gesichter der großen Berliner Technoszene und so eng mit ihr verwurzelt, wie es nur geht.

Lasse Winkler auf „Trip“: Zeit für etwas Neues

Unter seinem bürgerlichen Namen folgt nun aber die 180 Grad-Kehrtwende: Als Lasse Winkler öffnet sich der 39-Jährige dem Pop und veröffentlicht seit geraumer Zeit Singles, die ganz andere Sounds anpeilen als sonst. Deutlich eingängiger klingt es da, wenn Winkler sich von Häusern im Wald, kleinen Winden oder kurz und knapp von der Erde an sich leiten lässt.

Für seine neue Single „Trip“ leiht er sich die Stimme von Sänger Poensgen, seines Zeichens die eine Hälfte des Electro-Duos Brigade. Sanft baut sich Winklers Instrumental mit schimmernden Synths auf, während Poensgen druckvoll den Beat mit seiner Stimme bearbeitet und den Kontrollverlust eines Trips darauf ausbreitet. Doch zugegeben: Die technoide Handschrift verlässt Winkler auf diesem Song nicht gänzlich. Immer wieder schimmert die Härte des Technos durch und verfärbt seinen Trip in die Popgefilde marginal, etwa wenn die einsetzenden Drums sich beinahe bedrohlich im Hintergrund auftürmen, doch nie so ganz die Oberhand gewinnen.

Kulminieren wird sein Ausflug in die poppigen Gefilde am 21. 2 in dem Album „Weltflucht“. Bereits 2016 entstehen erste grobe Ideen für eine Platte dieser Art, doch mit dem ernsthaften Arbeiten dauert es bis 2022. Der dem Techno bis ins Mark verschriebene Lasse Winkler trägt diese Pop-Leidenschaft also schon lange in sich – und jetzt ist es Zeit, das andere Gesicht der umtriebigen Szenegestalt zu zeigen.

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