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„Annette“ mit Adam Driver und Marion Cottilard bei Arte

Pressebild: Still aus dem Film „Annette“
Noch verzehren sich Henry (Adam Driver) und Ann (Marion Cotillard) vor Liebe füreinander. (Bild: Arte/© CG Cinéma International/Tribus P Films International/ARTE France Cinéma/UGC)

Mit einem gewohnt exzentrischen Film hat Leos Carax 2020 Cannes aufgemischt. Jetzt gibt es das Musical erstmals im Free-TV.

Leos Carax ist bekannt für seine wilden Experimente – und sein gemächliches Arbeitstempo. Nur etwa einmal pro Jahrzehnt gibt es einen neuen Spielfilm des französischen Regisseurs. Als deshalb 2020 sein Film „Annette“ in Cannes Premiere gefeiert hat, war die Neugier groß – und jedes Detail hat sie nur noch gesteigert: ein Musical? Mit dem Popduo Sparks? Und Adam Driver und Marion Cotillard in den Hauptrollen? Wir wussten nicht, was uns erwartete, doch wir konnten sicher sein, dass es ein Ereignis werden würde. Tatsächlich hat „Annette“, für den Carax mit den Brüdern von Sparks das Drehbuch geschrieben hat, in Cannes zwei Preise gewonnen, wenn die Goldene Palme ihm auch verwehrt blieb. Jetzt läuft der Film erstmals im Free-TV bei Arte.

Die berühmte Opernsängerin Ann (Cotillard) und der exzentrische Comedian Henry (Driver) verlieben sich ineinander. Sie sind das heißeste Paar von ganz Los Angeles, die gemeinsame Tochter Annette – dargestellt von einer Holzpuppe – macht das Glück perfekt. Doch als Henrys Karriere abschmiert, während Ann unverändert erfolgreich bleibt, trübt sich die Beziehung. Schließlich ertrinkt Ann bei einer Kreuzfahrt, Henry bleibt allein mit Annette zurück. Als er feststellt, dass seine Tochter eine magische Singstimme hat, ist das für Henry der Weg zurück ins Rampenlicht …

Insgesamt fiel die Kritik für „Annette“ eher gemischt aus, und das ist kaum überraschend: Musicals allein haben es schwer, die Story ist überraschend düster, und nicht immer ist klar, was Carax sagen will. Doch sehenswert ist der Film trotzdem, allein schon aufgrund seiner Einzigartigkeit – und irgendwo unter den Songs und melodramatischen Performances versteckt sich eine schmerzhafte Geschichte über toxisches Vatertum. Es wird wohl kein Zufall sein, dass gleich in der ersten Szene Carax’ Tochter Nastya zu sehen ist …

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