TV-Tipp: „Armored“ mit Jean Reno und Laurence Fishburne

Drei Wachmänner planen, ihren eigenen Arbeitgeber auszurauben. Doch der Plan geht spektakulär schief …
Ty (Columbus Short) ist erledigt: Sein Ex-Komplize Palmer hält ihm die Knarre vor die Nase. Kein Ausweg, es sei denn, haha, Palmer beginge Selbstmord. Und genau das tut er … Krasser Drehbuchschnitzer, doch die Figur war eh missraten: Palmer, ein Ex-Knasti, der Christ wird, Millionen klaut und Abtrünnige absticht …? Zum Glück hat „Armored“ auch Qualitäten. Er erzählt in schnörkellosen 88 Minuten von einer Gruppe Wachleute (Matt Dillon, Jean Reno, Laurence Fishburne), die ihren eigenen Arbeitgeber ausraubt, eine Geldtransportfirma.
Der Plan ist so todsicher, dass er nur misslingen kann, und aus einem „Ocean’s Eleven“-Gaunerstück wird bald ein blutiger Überlebenskampf à la „Reservoir Dogs“. Regisseur Nimrod Antal siedelt seinen mit Großaufnahmen gespickten und völlig frauenlosen Film in einem kriegsversehrten Amerika der Industrieruinen an, bevölkert von bigotten Christen und Hausbesitzern in der Schuldenfalle. Ein Land also, das viele Gründe liefert, den Moralmodus mal auszuschalten. Doch überleben wird am Ende nur der, der auf den Pfad der Tugend zurückkehrt – so viel (Genre-)Gesetzestreue muss sein.
Matthias Wagner