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„Brimstone“: Kein Western für schwache Nerven

"Brimstone": Der graubärtige Reverend (Guy Pearce) trägt einen schwarzen Anzug und Hut. Er steht in der Dunkelheit und wird nur durch Flammen erhellt. Sein Blick ist stechend.
Der neue Reverend (Guy Pearce) geht mit diabolischer Obsession auch über Leichen. (Bild: ZDF/Philippe Antonello)

Der Western des niederländischen Regisseurs Martin Koolhoven strotzt vor expliziter, oft sexualisierter Gewalt. Parabel oder Exploitation? Die Kritik war sich uneinig.

In einer abgelegenen Siedlung im Wilden Westen lebt Liz (Dakota Fanning) mit ihrer Familie. Da sie keine Zunge mehr hat, kann sie nicht sprechen und muss per Zeichensprache kommunizieren. Trotzdem scheint sie glücklich und erfüllt als Hebamme eine wichtige Rolle in der Gemeinde. Doch eines Tages taucht ein mysteriöser Priester auf, der schlicht „Reverend“ genannt wird. Nicht nur seine düsteren Predigten verschrecken Liz: Sie scheint den Fremden von irgendwo zu kennen, und er verhält sich ihr gegenüber bedrohlich. Ihre Familie ahnt nicht, was auf sie zukommt, doch schon bald ist Liz auf der Flucht vor dem mörderischen Reverend. Und dem Publikum wird nach und nach klar: Die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit, die noch grausamer ist als die Gegenwart …

Der niederländische Regisseur Martin Koolhoven hat mit „Brimstone“ eine Mischung aus Western und Horror gedreht. Wie der Titel verspricht, steckt sein Film voller religiöser Metaphern. Koolhoven hat die Geschichte á la Tarantino in vier Akte unterteilt, die in der Zeit umherspringen und Liz’ Geschichte erst nach und nach enthüllen. Beim Erscheinen 2016 fiel die explizite Gewalt auf, die Meinungen der Kritiker:innen waren geteilt: Manche sahen eine intensive Auseinandersetzung mit der Gewalt des Patriarchats, andere einen prätentiösen Gewaltporno, der nichts Tieferes aussagt. So oder so steht fest: „Brimstone“ ist nichts für schwache Nerven.

 

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