TV-Tipp: „Cloud Atlas“ mit Tom Hanks und Halle Berry in mehreren Hauptrollen
Tom Tykwer und die Wachowski-Schwestern haben den postmodernen Puzzleroman von David Mitchell verfilmt – und den teuersten deutschen Film gedreht. Unser Spielfilmtipp
Der Roman „Cloud Atlas“ des britischen Autors David Mitchell galt lange Zeit als unverfilmbar, die Adaption ist mit einem Budget von über 100 Millionen Dollar nicht nur der teuerste deutsche Film aller Zeiten; erstmals haben auch drei Regisseure gleichzeitig an einem Projekt gearbeitet. Was durchaus Sinn ergibt, da der Film zwischen sechs Handlungssträngen hin und her springt: Eine Episode erzählt etwa, wie ein Anwalt im Jahre 1849 auf hoher See mit den Schrecken des Sklavenhandels konfrontiert wird. In der Jetztzeit erkennt ein Verleger in einem Altenheim, was Freiheit bedeutet. Und im Jahr 2346 kämpft ein Sonderling in einer postapokalyptischen Welt gegen übernatürliche Kräfte.
Während Tom Tykwer („Lola rennt“) die Dramaelemente mit Hirn versorgt, arbeiten die Wachowski-Schwestern („Matrix“-Trilogie) bei den Action- und futuristischen Science-Fiction-Elementen mit modernster Technik. Indem sie viele Mitglieder ihres Starensembles für mehrere Rollen besetzen und die inhaltlichen Querverweise der Handlungsstränge betonen, wird aus der Genrevielfalt nicht nur ein einziges, großes Abenteuer – sondern auch ein assoziatives, postmodernes Statement, das die Grenzen des Independentkinos neu verhandelt.
„Cloud Atlas – Der Wolkenatlas“ läuft um 23.55 Uhr im HR.