TV-Tipp: „Colonia Dignidad“– Emma Watson rettet Daniel Brühl
Chile, 1973: Nach einem Militärputsch verschwindet Daniel im Lager einer diabolischen Sekte. SEine Freundin Lena (Emma Watson) infiltriert das Camp …
Eigentlich erstaunlich, dass diese Geschichte nicht schon viel öfter adaptiert wurde – denn die Sektenkolonie „Colonia Dignidad“ ist eine der skandalträchtigsten Episoden Chiles. Ein Kult, schwerste Verbrechen, sogar die Nazis spielen dabei eine Rolle. Und doch ist sie relativ unbekannt. Das macht sich der Film „Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück“ zunutze und bettet eine fiktive Geschichte in wahre Begebenheiten ein.
Das Jahr ist 1973: Stewardess Lena (Emma Watson) besucht in Santiago de Chile ihren Freund Daniel (Daniel Brühl). Der Aktivist und Fotograf setzt sich in dem Land für die Rechte der Unterdrückten ein, während der sozialistische Präsident Allende durch Kräfte aus dem In- und Ausland bekämpft wird. Schon am Tag nach Lenas Ankunft startet das Militär einen Putsch – und Daniel, Gegner des neuen Regimes, wird festgenommen.
Lena erfährt, dass man ihn nach Colonia Dignidad gebracht hat. Nach außen hin ist es der Zufluchtsort einer religiösen Sekte, geleitet von dem Auslandsdeutschen und Pädokriminellen Paul Schäfer. Doch von der neuen Diktatur wird es zugleich als Ort für politische Gefangene genutzt, die dort verschwinden und gefoltert werden. Lena beschließt, ihren Freund zu retten, und geht als angebliche Büßerin nach Colonia Dignidad. Bald steht sie dem grausamen Schäfer (Michael Nykvist) direkt gegenüber …
Jahrzehntelang nutzte Paul Schäfer seine Stellung in Colonia Dignidad, um systematisch seine Jünger:innen auszubeuten und immer wieder Kinder zu missbrauchen. Das Regime hat zeitweise mit ihm zusammengearbeitet. Erst 2005 wurde Schäfer in Argentinien festgenommen und verurteilt, er starb zehn Jahre später im Gefängnis.