TV-Tipp: Das Grauen des Krieges in „Der Soldat James Ryan“
Bilder, denen man sich nicht entziehen kann: Mit „Der Soldat James Ryan“ hat Steven Spielberg den Kriegsfilm revolutioniert.
Legendär ist heute vor allem die Anfangssequenz: So realistisch dargestellt war die Landung in der Normandie, dass echte Veteranen teilweise die Kinos verlassen mussten. Mit „Der Soldat James Ryan“ hat Steven Spielberg einmal mehr bewiesen, dass er auch ernste Themen zu behandeln weiß. Die Geschichte ist dabei denkbar unkompliziert: Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs ist Captain John Miller (Tom Hanks) beauftragt, den Private James Ryan (Matt Damon) sicher zurück in die USA zu holen. Denn dessen Familie hat bereits seine drei Brüder verloren.
Mit seinem kleinen Trupp kämpft sich Miller durch die französischen Dörfer. Was als absurde, fast lächerliche Mission beginnt, wird für ihn und seine Kameraden bald zum Sinnbild der Hoffnung. Denn wenn sie Ryan retten können, war das Grauen des Krieges vielleicht nicht ganz umsonst. Und dieses Grauen wird von Spielberg so eindringlich inszeniert wie selten zuvor. Das Pfeifen der Kugeln, das Knattern der Maschinengewehre und die Erschütterungen von Explosionen gibt dem Publikum das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein.
Dass „Der Soldat James Ryan“ dabei immer wieder in patriotischen Kitsch abrutscht, kann man verschmerzen. Immerhin sind es die Nazis, gegen die hier gekämpft wird. Und das Zeug zur Kriegspropaganda hat der Film ohnehin nicht– dazu sind die Bilder der blutigen Schlachten viel zu verstörend.
„Der Soldat James Ryan“ läuft um 20.15 auf RTL 2.