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„Die Spur des Fremden“ von und mit Orson Welles auf Arte

Die Spur des Fremden c-buddy-longworth
(Bild: Arte/Buddy Longworth)

Orson Welles’ Klassiker des Film noir war eine der ersten Hollywood-Auseinandersetzungen mit den Verbrechen der Nazis.

Seit einem Jahr ist der Zweite Weltkrieg vorbei, aber immer noch laufen zahlreiche Nazis frei herum. Einer davon ist Franz Kindler, ein Kriegsverbrecher, der in die USA geflohen ist. Um ihn zu fangen, bedient sich Ermittler Wilson (Edward G. Robinson) eines riskanten Plans: Er lässt einen ehemaligen Offizier Kindlers entkommen, um ihn zu verfolgen. Und tatsächlich führt ihn Konrad Meinike nach seiner Flucht in eine Kleinstadt in Connecticut. Hier lebt der Geschichtsprofessor Charles Rankin (Orson Welles) ein anständiges Leben, ist ein angesehenes Mitglied der Gemeinde und steht kurz vor der Hochzeit mit Mary (Loretta Young), der Tochter eines Richters am Obersten Gerichtshof. Doch Rankin hat ein Geheimnis: In Wahrheit handelt es sich um Kindler, der eine neue Identität angenommen hat. Er tötet Meinike, trotzdem schöpft Wilson Verdacht. Doch beweisen kann er Rankin nichts. Wilson bittet Mary um Hilfe, doch die kann nicht glauben, dass ihr Verlobter einst ein Vernichtungslager geleitet hat …

Bei „Die Spur des Fremden“ hat Orson Welles nicht nur die Hauptrolle gespielt, der Film von 1946 ist auch seine dritte Regiearbeit. Welles hat ihn später als den schlechtesten seiner Filme bezeichnet, kommerziell war er allerdings der erfolgreichste. Heute gilt „Die Spur des Fremden“ als Klassiker des Film noir. Bemerkenswert ist außerdem, dass der Film der erste Hollywood-Streifen war, der Dokumentationsaufnahmen aus den deutschen Konzentrationslagern gezeigt hat. Damit wollte Welles auch der US-Öffentlichkeit unleugbare Beweise für die Verbrechen der Nazis liefern.

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