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„Die Unbeugsamen“: Politikerinnen-Doku im ZDF

"Die Unbeugsamen": SW-Fotos von 1984: eine Gruppe von sechs Frauen steht zusammen, im Hintergrund die leeren Abgeordnetentische und Regierungsband des deutschen Bundestages in Bonn. Es sind die Sprecherinnen der Fraktion der Partei Die Grünen.
Die Fraktionssprecherinnen der Grünen im Bundestag 1984, von links nach rechts: Heidemarie Dann, Annemarie Borgmann, Antje Vollmer, Erika Hickel, Waltraud Schoppe und Christa Nickels. (Bild: ZDF/picture alliance/Sven Simon)

Keine Lust auf „Barbie“? Wie wäre es mit einer anderen Sicht auf den Feminismus? Die Doku „Die Unbeugsamen“ zeichnet die Geschichte von Politikerinnen in der BRD nach.

16 Jahre lang hatte Deutschland eine Bundeskanzlerin. Aber das heißt noch lange nicht, dass Frauen und Männer deshalb gleichberechtigt sind – schon gar nicht in der Politik. Dazu muss man sich nur Merkels Nachfolge anschauen: Die Tatsache, dass ein mit dem rechten Rand flirtender und zutiefst uncharismatischer Mann wie Friedrich Merz Kopf einer ehemaligen Volkspartei werden konnte, sagt genug über die andauernde Herrschaft des Patriarchats aus. Mit der Dokumentation „Die Unbeugsamen“  wirft Regisseur Torsten Körner einen Blick zurück auf die Rolle weiblicher Politikerinnen in der Bonner Republik. Die kommen in seiner Dokumentation selbst zu Wort: Statt einer Erzählstimme gibt es lange Einzelinterviews mit den Frauen, die alles selbst erlebt haben – und so das Bild einer zutiefst sexistischen Politikkultur zeichnen.

So erzählt etwa FDP-Politikerin Helga Schuchardt, wie ein CDU-Mann ihr mit der Hand über den Rücken gefahren ist, um zu spüren, ob sie einen BH trägt, während die Grünenpolitikerin Christa Nickels sich an die legendäre, tabubrechende Rede ihrer Parteifreundin Waltraud Schoppe im Jahr 1983 erinnert, bei der diese die Vergewaltigung in der Ehe anprangerte. „Die Unbeugsamen“ zeigt, mit wie viel Kraft, Geduld und Takt die Protagonistinnen um etwas kämpfen mussten, das ihren männlichen Kollegen in den Schoß fiel: Respekt. Und er beweist, dass der Kampf noch lange nicht vorbei ist.

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