Meryl Streep als „Die Verlegerin“ im Ersten
Spielbergs Ode an journalistische Integrität wurde aufgrund der Trump’schen Fake News vorgezogen – man merkt es ihr aber überhaupt nicht an. Unser Filmtipp
Eigentlich ein klassischer Schnellschuss: Nachdem Steven Spielberg das Drehbuch zu „Die Verlegerin“ las, schob er den Film trotz anderer Projekte kurzfristig dazwischen – im Zuge von Donald Trumps Fake-News-Feldzug wollte er die Geschichte von Kay Graham (Meryl Streep), die in den 70er-Jahren zur ersten weiblichen Zeitungsverlegerin in den USA wird, möglichst schnell erzählen.
Die Eile merkt man dem Film nicht an, seine Dringlichkeit hingegen schon: Spielbergs rasantes Pressedrama überzeugt als altmodische, parteiische, nicht gerade schattierungsreiche Ode an journalistische Integrität und aufrechtes Demokratentum, wie sie vor vielen Jahrzehnten vielleicht ein Regisseur wie Frank Capra angestimmt hätte – angereichert mit jenem erhebenden Pathos, das Spielberg nach wie vor so gut beherrscht wie kaum ein anderer.