„Die Wagner-Gruppe – Russlands geheime Söldner“ auf Arte
Die russische Söldnertruppe kämpft in der Ukraine offen für Putin. Aber wie hat sie angefangen? Und wer steckt dahinter?
Die Gruppe Wagner, eine paramilitärische Organisation, die eng mit der russischen Regierung zusammenarbeitet, ist aktuell in aller Munde. Denn im Krieg gegen die Ukraine kämpft sie offen auf der Seite der Regierungstruppen. Doch die Ukraine ist nicht der einzige Schauplatz, wo die Gruppe mitmischt. Der Doku-Zweiteiler „Die Wagner-Gruppe – Russlands geheime Söldner“ zeigt anhand von zwei Beispielen, wie die Gruppe Wagner unter Führung des Oligarchen Jewgeni Prigoschin Kriegsverbrechen auch außerhalb Europas begeht – und wie sie zu einem zentralen Faktor in Putins Machtstruktur werden konnte.
Die Wagner-Gruppe wurde 2014 in der Ukraine gegründet und wird von Putin bevorzugt dann eingesetzt, wenn offizielle Streitkräfte Russland schlecht aussehen lassen würden. Im ersten Teil der Dokumentation geht es um einen grausamen Mord, den die Gruppe Wagner 2017 in Syrien verübt hat. Ein Familienvater, der sich weigerte, Assads Armee beizutreten, wurde von den Söldnern gefoltert und dann erschossen. 2019 sah Abdallah, der Bruder des Opfers, ein Video der Tat im Internet. Gemeinsam mit einem russischen Journalisten machte er sich an die Aufklärung – und konnte beweisen, dass die Wagner-Gruppe hinter dem Video steckte.
Der zweite Teil thematisiert den Mord an drei russischen Journalisten im Jahr 2018. Diese waren in die Zentralafrikanische Republik gereist, um aufzudecken, dass die Wagner-Gruppe in illegale Geschäfte involviert war, die auch Prigoschin zugute kamen. Doch zwei Tage nach ihrer Ankunft wurden sie ermordet – offiziell bei einem Raubüberfall. Jetzt allerdings ist klar, dass auch hier Prigoschins und Putins Schergen ihre Hand im Spiel hatten …
Mittlerweile steht Prigoschin offen zur Wagner-Gruppe, ihre Einmischung in den Ukraine-Überfall ist kein Geheimnis. Damit wird sie zugleich zum Symbol einer Trendwende in der russischen Politik, die zunehmend transparent mit der eigenen Skrupellosigkeit umgeht.