TV-Tipp: Helen Mirren brilliert als „Die Queen“
Nach Dianas Tod stürzt die kalte Reaktion der Königin die Regierung in eine Krise. „Die Queen“ ist ein großartig gespieltes Historiendrama und unser Filmtipp des Tages.
Lady Dis Leben war eine tragische Seifenoper. Mit ihrem Tod beginnt das Drama für die Schwiegermutter. Die ist Königin von England (Helen Mirren) – und versteht die Aufregung um Dianas Ableben nicht. Während sie eine einfache Beisetzung anordnet („Keine Jahrmarktsaktion“), verlangt die Öffentlichkeit nach einer prunkvollen Trauerfeier. Während halb England zum Buckingham Palast pilgert, residieren die Königin und ihre Familie außerhalb der Stadt. Während Premierminister Blair sie immer wieder anruft und Reaktionen einfordert, knottert Gatte Philip (James Cromwell) nur: „Dein Tee wird kalt.“ Während die Prinzessin der Herzen die Welt in Tränen vereint, wird es um Elizabeth II. immer einsamer …
Stephen Frears schildert diesen Prozess – die Königin als Tragödin, zerrieben von Erwartungen und vom Protokoll. Da geht es um Macht und Machterhalt, um Erwartungen, Gefühle und Tradition. Obwohl der Film historische Ereignisse reproduziert und dabei auch historisches Bildmaterial bemüht, erzählt Frears die Geschichte sehr unterhaltsam, er bietet sowohl komödiantische Aspekte als auch dramatische Zuspitzungen. So besitzt das Ganze jene Leichtigkeit und Tiefgründigkeit, die man aus seinen anderen Filmen wie „High Fidelity“ kennt und schätzt. Dass das funktioniert, ist fraglos auch ein Verdienst der exzellenten Schauspieler. jan
„Die Queen“ läuft um 20.15 auf 3sat.