TV-Tipp: Hoffman, Walken und Keener in „Saiten des Lebens“

In Yaron Zilbermans Drama bricht ein Streichquartett auseinander. Vor der Gediegenheit retten es die exzellenten Hauptdarsteller*innen. Unser Fernsehtipp
Harmonie ist alles, will ein Streichquartett den rechten Ton finden. 25 Jahre herrschte beim New Yorker Fugue Quartett stilles Übereinkommen, und man brachte es zu Weltruhm und geschmackvoll ausgestatteten Altbauwohnungen. Nun aber, da sich der Gründer und Cellist Peter (Christopher Walken) aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung zurückziehen muss, brechen mit einem Mal lange unterdrückte Spannungen und Beziehungsprobleme hervor. Wer immer schon einmal wissen wollte, wie ein Berufsmusikerleben eigentlich funktioniert, wie Intellektuelle der gehobenen Klasse in Manhattan leben und kommunizieren, wird von Yaron Zilbermans gediegenem Beziehungsdrama gut unterhalten.
Nüchtern betrachtet ist das Ganze allerdings nichts anderes als eine betuliche Soap mit elaborierten Dialogen. Die allerdings werden immerhin von einer erlesenen Darstellerriege geführt: Christopher Walken und Philip Seymour Hoffman bei der Arbeit zuzuschauen ist immer ein Gewinn. Und nebenbei gibt es obendrauf noch eine verständliche Analyse von Beethovens zentralem Streichquartett Nr. 14 cis-Moll op. 131. ascho
„Saiten des Lebens“ läuft um 20.15 auf Arte.