TV-Tipp: Idris Elba in „Mandela: Der lange Weg zur Freiheit“
Hochkarätig besetzt erzählt Justin Chadwicks Biopic vom Leben des südafrikanischen Freiheitskämpfers Nelson Mandela. Unser Spielfilmtipp
Es ist die wohl größte Heldengeschichte des 20. Jahrhunderts, eine Hollywoodgeschichte: Nelson Mandelas Kampf gegen die Apartheid in Südafrika. Das mit sinfonischem Pathos untermalte Biopic erzählt strikt chronologisch Mandelas Leben zwischen 1942 und 1994: wie er vom zornigen Anwalt zum Aktivisten wird, 27 Jahre im Gefängnis sitzt, dann altersweise das Land vorm Bürgerkrieg bewahrt und es als Präsident in die Demokratie führt. Idris Elba („The Wire“, „Prometheus“) geht auf in dieser Rolle, die allerdings kaum reizvolle Brüche bietet – anders als die seiner Frau Winnie (Naomie Harris), die sich im gleichen Maße radikalisiert, wie ihr weggesperrter Gatte milder wird.
Justin Chadwick erzählt aus der Sicht der Guten; das Regime bleibt weitgehend gesichtslos. Der oftmals am Himmel schwebende Kamerablick wirkt wie die Perspektive einer höheren Gerechtigkeit, der sich am Ende auch die schießwütigen Buren beugen müssen. Die in der Kolonialära wurzelnde Geschichte des Apartheidstaates, seine Rechtfertigung durch die Bibel, die Unterstützung durch Israel, die USA und England: All das streift der Film nur – weil er eine Heldengeschichte erzählen will. Eine Hollywoodgeschichte. mw
„Mandela: Der lange Weg zur Freiheit“ läuft um 20.30 Uhr im rbb.