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„Just a Kiss“ von Ken Loach auf Arte

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(Bild: ZDF/© Joss Barrat)

Ken Loach setzt auf Liebe: Casim, Sohn einer pakistanischen Familie, verliebt sich in die irisch-katholische Roisin. Kann ihre Romanze den Culture Clash überstehen?

„Just a Kiss“ – ein ironischer Titel, denn für Casim Khan (Atta Yaqub) und Roisin Hanlon (Eva Birthistle) ist ein Kuss weit mehr als eine belanglose Geste. Als Spross einer aus Pakistan eingewanderten Familie ist Casim zwar glücklich in Glasgow zu Hause. Sein großer Traum ist, eines Tages seine eigene Disco zu eröffnen. Doch als er auf Roisin, die irische Musiklehrerin seiner Schwester Tahara, trifft, verliebt er sich unerwartet in sie. Das Problem: Seine Eltern haben für Casim traditionsgemäß eine Ehe arrangiert, er ist seit Jahren seiner Cousine versprochen. Trotzdem beginnen die beiden eine Beziehung, die Casim allerdings vor seiner Familie geheimhalten muss. Unter einem Vorwand ziehen die beiden zusammen.

Doch Casim ist nicht der einzige, bei dem Religion und Tradition der Liebe im Weg stehen. Denn Roisins katholische Schule hat ähnlich strenge Vorgaben, und als herauskommt, dass die eigentlich Verheiratete mit einem anderen Mann zusammenlebt, ist ihre Hoffnung auf eine Vollzeitstelle in Gefahr. Dann erfährt auch noch Casims Familie von seiner Beziehung mit Roisin, und der Haussegen hängt entsprechend schief …

Der britische Regisseur Ken Loach ist als Chronist sozialer Missstände bekannt. Vor kurzem erst hat er mit „The old Oak“ seinen letzten Film gedreht. Mit „Just a Kiss“ hat Loach 2004 erstmals einen Film gedreht, bei dem die Romantik im Zentrum steht – doch der scharfe Blick auf zwei religiös geprägte Communities in Schottland macht das Liebesdrama zu einem typischen Loach-Film.

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