„Milla meets Moses“ auf Arte: Liebe gegen den Tod
Die rebellische Milla verliebt sich in den älteren Moses. Ihre Eltern machen sich Sorgen – denn Milla hat Krebs.
Als Teenager kann es sich anfühlen, als sei die Gegenwart das Einzige, was zählt. Im Fall der 15-jährigen Milla (Eliza Scanlen) ist dieses Gefühl berechtigt: Milla hat Krebs, und die Prognose ist nicht gut. Klar, dass ihre Liebe zu Moses (Toby Wallace) noch stürmischer verläuft als normal. Den durchaus gerechtfertigten Einwänden ihrer Eltern (Essie Davis und Ben Mendelsohn) – Moses dealt und nimmt Drogen, ist zu Hause rausgeflogen und bereits Anfang 20 – schenkt sie kein Gehör. Und nach und nach beginnen die, sich für Moses zu erwärmen …
„Milla meets Moses“ hätte leicht als kitschige Variante des Herzschmerz-Klassikers „Love Story“ enden können, vermeidet aber alle Sentimentalität durch einen trockenen Humor und komplexe, fehlbare Figuren – auch Millas coole Eltern sind nämlich längst nicht so cool, wie sie tun. Regisseurin Shannon Murphy illustriert in ihrem ersten Langfilm die kompromisslose Energie ihrer Hauptfiguren mit leuchtenden Farben, australischen Sommervibes und frechen Kapitelüberschriften. Zusammen mit den brillanten Schauspieler*innen sorgt diese pure Lust am Filmdrehen dafür, dass einige Längen in der zweiten Hälfte nicht weiter stören.