TV-Tipp: Moralischer Grenzgang in „Der Eid“

Der Chirurg Finnur zeigt den Freund seiner Tochter an, um sie zu schützen. Doch der schwört Rache und bedroht schon bald die Familie des Patriarchen. Unser Filmtipp
Wie weit darf man gehen, um seine Familie zu schützen? Diese Frage steht im Zentrum von „Der Eid“. Bei dem titelgebenden Schwur handelt es sich um den hippokratischen Eid, nach dem man als Arzt verpflichtet ist, niemandem zu schaden. Diesen Eid hat auch der Herzchirurg Finnur geschworen. Und bisher ist er damit immer gut gefahren: Seine Karriere läuft gut, er ist glücklich in zweiter Ehe verheiratet und hat eine kleine Tochter. Nur Anna, seine Tochter aus erster Ehe, macht ihm Sorgen. Sie hat eine Beziehung mit dem Dealer Óttar begonnen und ist selbst drogenabhängig. Um sie zu schützen, zeigt Finnur Óttar an, die Polizei beschlagnahmt seine Ware. Zornig fordert Óttar Finnur auf, ihm den Verlust zu ersetzen. Als der sich weigert, beginnt ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel. Es dauert nicht lange, und Finnur sieht das Leben seiner Töchter in Gefahr …
Für „Der Eid“ ist Regisseur Baltasar Kormákur nach Island zurückgekehrt. Eigentlich war er mit internationalen Hollywood-Produktionen wie „Everest“ erfolgreich. Doch Kormákur wollte seine Heimat nicht zurücklassen und hat sogar die Hauptrolle übernommen. Das Manöver hat sich ausgezahlt: „Der Eid“ war 2016 der erfolgreichste Film in Island.
„Der Eid“ läuft um 22.55 Uhr auf 3sat.