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TV-Tipp: Progressiver Western „Der gebrochene Pfeil“

Der gebrochene Pfeil
(Foto: 1950 (renewed 1977) Twentieth Century Fox Film Corporation )

Der Western aus dem Jahr 1951 war vielleicht der erste, der die US-amerikanischen Ureinwohner in positivem Licht darstellen wollte. Unser Spielfilmtipp

Apachen, die positiv dargestellt werden? Das gab es lange Zeit nur in den deutschen Winnetou-Romanen. In den USA wurden die Ureinwohner besonders in der Anfangsphase der Western als böse und unmenschlich dargestellt – wenn sie überhaupt vorkamen. Selbst Filme wie „Der schwarze Falke“ (1956), heute allgemein als einer der besten Western aller Zeiten angesehen, sehen sich heute diesbezüglich Kritik ausgesetzt. Doch schon Jahre zuvor hat Regisseur Delmer Daves versucht, die indianischen Ureinwohner positiv, gar sympathisch darzustellen. „Der gebrochene Pfeil“ von 1951 ist damit vielleicht der erste Western überhaupt, der sich das zum Ziel gesetzt hat. Das behauptet zumindest der Filmhistoriker John H. Lenihan.

Darin spielt James Stewart den weißen Goldsucher Tom Jeffords. Er rettet einem Apachenjungen das Leben und gewinnt so die Freundschaft des Häuptlings Cochise (Jeff Chandler). Trotz der Fehde zwischen seiner Heimatstadt Tucson und dem Stamm lernt Jeffords die Apachen näher kennen und heiratet sogar Sonseeahray (Debra Paget). Bald wird er zum Friedensbotschafter zwischen beiden Gemeinden, und kurz scheint es, als könnte er mit seiner diplomatischen Mission Erfolg haben. Aber Streit lässt nicht lange auf sich warten …

Aus heutiger Sicht kann „Der gebrochene Pfeil“ unseren modernen Ansprüchen für antirassistische Filme nicht gerecht werden. Natürlich steht auch hier ein Weißer im Zentrum, der sich als Retter der Unterdrückten herausstellt. Auch, dass die Apachen von weißen Schauspieler*innen dargestellt werden, ist nicht zeitgemäß – von allerlei rassistischen Klischees, die der Film unreflektiert bestätigt, ganz abgesehen. Und doch ist Daves’ Ansatz bemerkenswert für 1951. Besonders, wenn man bedenkt, dass Rassismus gegen die Ureinwohner Amerikas bis heute an der Tagesordnung ist.

„Der gebrochene Pfeil“ läuft um 20.15 auf arte.

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